Studie der Universität Regensburg Erbbaurechte passen zum institutionellen Portfolio

Eine neue Studie des Lehrstuhls Immobilienfinanzierung der IREBS an der Universität Regensburg beschäftigt sich mit den Besonderheiten von Erbbaurechten.

Eine neue Studie des Lehrstuhls Immobilienfinanzierung der IREBS an der Universität Regensburg beschäftigt sich mit den Besonderheiten von Erbbaurechten. Foto: Universität Regensburg

Eine neue Studie des Lehrstuhls Immobilienfinanzierung der International Real Estate Business School (IREBS) an der Universität Regensburg beschäftigt sich mit den Besonderheiten von Erbbaurechten. Die Autoren um den promovierten und habilitierten Wissenschaftler Steffen Sebastian wollen einen Impuls setzen, damit sich Investoren in weiteren Untersuchungen intensiver mit dieser alternativen Anlageform beschäftigen.

Nach Angaben der Studienmacher bringen Erbbaurechte „Besonderheiten und Einschränkungen bei Erwerb, Finanzierung, Verwaltung und insbesondere bei Veräußerung mit sich“. Nicht zuletzt die Komplexität des Konzeptes Erbbaurecht sorgt nach ihrer Einschätzung dafür, dass Immobilien mit Erbbaurecht für institutionelle Anleger nicht infrage kommen. Allerdings stelle gerade die Komplexität des Produktes eine Chance für spezialisierte Marktteilnehmer dar. Institutionelle Investoren, die diese spezifischen Kenntnisse generieren könnten und über passende Investmenthorizonte verfügten, hätten am Markt potenziell komparative Vorteile. 

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Die Erbbauzinsen variieren zwischen den Segmenten Wohnen und Gewerbe. 

In Deutschland werden Erbbaurechte vor allem von Stiftungen sowie kirchlichen oder kommunalen Institutionen vergeben. Erbbaurechtsnehmer sind üblicherweise Privatpersonen. Es gibt aber auch große gewerbliche Erbbaurechte, beispielsweise Hafenanlagen, Flughäfen und Fußballstadien. Nach Angaben der Studienautoren ermöglicht das Erbbaurecht eine direkte Investition in Grund und Boden bei gleichzeitiger Vermeidung unmittelbarer Vermietungs-, Instandhaltungs- und Modernisierungsrisiken.

 „Aufgrund seiner langen Laufzeiten und des sicheren Cashflows aus dem Erbbauzins stellt das mit einem Erbbaurecht belastete Grundstück eine per se interessante Anlageform für institutionelle Investoren dar“, argumentiert Wolfgang Kessler, Mitglied der Geschäftsführung der Union Investment Institutional Property mit Blick auf die Studie. Der Mangel an attraktiven Angeboten im Volleigentum mache die Vergabe von Erbbaurechten zu einer möglichen Investmentalternative. Der Nutzen hänge jedoch insbesondere in Deutschland stark von der Vertragsgestaltung ab, so Kessler. Er stuft institutionelle Investoren als einen geeigneten Anlegerkreis ein.

Die Studie finden Sie hier


Über die Studie: 
Erbbaurechte können ein Nischenprodukt im klassischen Investitionssegment der institutionellen Anleger sein. Welchen Besonderheiten dieser bisher wenig erforschte Markt mit sich bringt und welche Potenziale sich dahinter verbergen, hat der Lehrstuhl Immobilienfinanzierung der IREBS an der Universität Regensburg unterstützt durch Union Investment in einer umfassenden Studie ermittelt. Die Studie wurde am 25. Februar 2019 auf dem 6. Erbbaurechtskongress in Dortmund vorgestellt.

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