Immobilienfinanzierung „Mandanten zahlen mehr für das gute Gefühl”

René Tödter (r.) vom Strategieberater Auretas Family Trust und Kai Rohde von PWM Finanzmanagement.

René Tödter (r.) vom Strategieberater Auretas Family Trust und Kai Rohde von PWM Finanzmanagement. Foto: Jens Hannewald

private banking magazin: Herr Tödter, als Strategieberater betreut Auretas Family Trust mit rund 50 Mitarbeitern mehr als 400 vermögende Familien. Wie handhaben Sie in Ihrem Haus das Thema Finanzierung?

René Tödter: Unsere Aufgabe besteht darin, die Vermögensstruktur unserer Mandanten zu beraten und diese möglichst so auszurichten, dass sie den Vermögensinhabern zum Erreichen ihrer persönlichen Ziele dient und über Generationen bewahrt werden kann. Dabei gibt es gewisse Leistungen, die wir selbst machen, weil wir die Spezialisten dafür haben. Im Bereich Finanzierung verfügen wir über kein Spezialwissen, das einen Mehrwert für den Mandanten schafft. Hier nutzen wir ein über viele Jahre aufgebautes Netzwerk, das auf den Erfahrungen der Familien fußt, die wir betreuen.

Welche Rolle spielen Immobilien beim Beraten der Vermögensstruktur?

Tödter: Immobilien sind ein wichtiger Bestandteil eines jeden Vermögens und immer ein Baustein der Strategie. Die meisten unserer Mandanten könnten theoretisch komplett aus ihrem Eigenkapital finanzieren. Aber Teilfinanzierungen sind natürlich als Optimierung des Portfolios sinnvoll. Mittels Hebel lässt sich die Rendite deutlich steigern. Zudem lässt sich das Vermögen auch viel besser streuen, weil der Mandant mehrere Immobilien kaufen kann und nicht sein gesamtes Eigenkapital in eine Immobilie investiert. Beispielsweise teilt er sein Kapital auf drei Immobilien auf und optimiert den Rest mit Fremdkapital. Da kommt dann unser Experten-Netzwerk ins Spiel, zu dem etwa die PWM Finanzmanagement gehört.

Kai Rohde: Unterstützt ihr Eure Mandanten bei der Suche nach geeigneten Immobilien?

Tödter: Nein. Geeignete Immobilien finden ist auch ein Bereich, bei dem wir auf unser Netzwerk zurückgreifen. Wir bestimmen den sinnvollen prozentualen Anteil an der Vermögensstruktur und empfehlen dem Mandanten auch, nicht alles in seiner unmittelbaren Umgebung zu kaufen. Aber eine Immobilie ist auch sehr stark mit Emotion verbunden: Das Ferienhaus auf Sylt oder das Eigenheim sind vielleicht keine Renditeobjekte, aber natürlich sehr wichtig für den Vermögensinhaber.

Was sind aktuelle Trends in der Immobilienanlage Ihrer Mandanten?

Tödter: Viele Mandanten bewegen sich aktuell langsam heraus aus den 1a-Lagen, weil die Preise extrem hoch sind: In Hamburg wird nicht selten das über 30-Fache, in München in der Spitze das über 70-Fache der Jahreskaltmiete gezahlt. Da muss man sich schon fragen: Wo ist da die Rendite? Immer mehr Mandanten, die sich mit Immobilien auskennen, gehen daher in die Randlagen oder in Regionen, die sich entwickeln könnten.

Ein Mandant möchte ein Objekt finanzieren lassen. Wie gehen Sie vor?

Tödter: Häufig ist es so, dass uns der Mandant bittet, das Angebot seiner Hausbank einzuschätzen. Wir empfehlen dann aus unserem Netzwerk bestimmte Ansprechpartner, damit er sich verschiedene Angebote einholt und selbst entscheiden kann. Es geht ja nicht nur rein um den Zins, sondern wie gut und professionell wird alles abgewickelt, damit das Privatvermögen des Mandanten bestenfalls gar nicht zusätzlich in der Pflicht steht. Bei der Bewertung und Prüfung halten wir uns raus. Wir erhalten auch keine Provision dafür, sondern unsere Mandanten greifen kostenlos auf unser Netzwerk zurück. Das Einzige, was wir einfordern, ist ein Feedback, wie es gelaufen ist und ob es den Mandanten gefallen hat.