Auch Deutscher in der Top-3 Chanel-Erbe nun wohlhabendster Bewohner der Schweiz

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Auch Deutscher in der Top-3
Chanel-Erbe nun wohlhabendster Bewohner der Schweiz
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Gérard Wertheimer darf sich freuen

Gérard Wertheimer darf sich freuen: Der Chanel-Erbe ist nun wohlhabendster Bewohner der Schweiz, auch dank seines Family Offices. Foto: Imago Images / PanoramiC

Der Chanel-Erbe Gérard Wertheimer gilt seit neuestem als wohlhabendster Einwohner der Schweiz. Der Luxusgüter-Boom nach der Pandemie ließ sein Vermögen im vergangenen Jahr auf über 42 Milliarden Euro ansteigen. Wertheimer, der das Pariser Modehaus kontrolliert – er besitzt einen 49-Prozent-Anteil an dem Unternehmen, das sein Großvater Pierre Wertheimer zusammen mit Modedesignerin Coco Chanel 1910 gründete – lebt in Genf.

Rekordjahre für Mode-, Parfüm- und Schmuckverkäufe – der Umsatz hat sich in den vergangenen sieben Jahren mehr als verdoppelt und lag 2022 bei gut 17 Milliarden Dollar – brachte ihn zum ersten Mal nach ganz oben auf das Siegertreppchen der Zeitschrift Bilanz. Diese veröffentlicht jährlich ihre Liste der Top-300 der wohlhabendsten Schweizer.

Auf den ersten drei Plätzen liegen demnach:

  1. Gérard Wertheimer mit 42 Milliarden Euro
  2. Die Familien Hoffmann, Oeri und Duschmalé, welche den Pharmakonzern Roche kontrollieren, mit gut 27 Milliarden Euro
  3. Hapag-Lloyd Großaktionär Klaus-Michael Kühne mit gut 25 Milliarden Euro

Spitzenposition dank Änderungen beim Vermögen der Ikea-Erben

Das in London ansässige Unternehmen Chanel hat in den vergangenen fünf Jahren rund 9 Milliarden Dollar an Dividenden ausgeschüttet. Laut Bloomberg Billionaires Index gehören die Wertheimers mit einem Vermögen von rund 90 Milliarden Dollar zu den wohlhabendsten Familien der Welt. 

Die Familie des 2018 verstorbenen Ikea-Gründers Ingvar Kamprad steht damit nach 21 Jahren nicht mehr an der Spitze der Liste. Der Grund ist laut „Bilanz“ eine Neuberechnung des Familienvermögens der Kamprad-Brüder Peter, Jonas und Mathias. Die Stiftung Ingka, welcher das weltweit tätige Einrichtungshaus Ikea gehört, ließ demnach dem Finanzblatt ausrichten, dass dessen Mittel nicht mehr zugunsten der Familie eingesetzt werden dürften. Darauf sei jener, der Stiftung zugerechnete Teil des Familienvermögens, in dem Rating entsprechend reduziert worden. Trotz dieser Neuberechnung stehen die drei Ikea-Erben mit jeweils 13 bis 14 Milliarden Euro in den Top Ten des aktuellen Ratings.

Das Family Office der Chanel-Besitzer gilt als verschwiegen

Zu dem Reich des Clans und damit in erste Linie von Gérard und seinem Bruder Alain – der übrigens noch etwas wohlhabender ist, allerdings in New York lebt und deshalb nicht in der „Bilanz“-Rangliste erscheint – gehört auch das Family Office Mousse Partners, das in Aktien, Immobilien, Kredite und Private Equity investiert. Dieses wird seit mehr als zwei Jahrzehnten von Charles Heilbronn, dem Halbbruder von Gérard und Alain Wertheimer, geleitet. Das Family Office gilt als verschwiegen, gibt keine Auskünfte darüber, wie viel Geld es kontrolliert oder welche Beteiligungen es hält.

 

Auch Personalien werden nicht kommentiert. Laut Bloomberg hat sich jedoch nun David Yang, ein ehemaliger leitender Angestellter des Abu Dhabi Investment Authority (ADIA), des größten Staatsfonds der Vereinigten Arabischen Emirate, zudem unlängst Bernd Scherer von der LBBW wechselte, Mousse Partners angeschlossen.

Yang, vormals Leiter der Abteilung für privates Beteiligungskapital in China bei ADIA, hat demnach laut Registereinträgen nun eine ähnliche Funktion in Hongkong beim Family Office  inne. Der Absolvent des Massachusetts Institute of Technology arbeitete laut seinem LinkedIn-Profil rund fünf Jahre bei dem Staatsfonds. Zuvor war er bei der europäischen Private-Equity-Firma CVC Partners. Jetzt ist er Direktor der Hongkonger Einheit von Mousse Partners, wie aus den Unterlagen hervorgeht.

Mousse beschäftigt laut Bloomberg mehr als drei Dutzend Mitarbeiter und zählt ehemalige Bankanalysten von JPMorgan Chase & Co. und Wells Fargo & Co. zu seinen Angestellten. Suzi Kwon Cohen kam 2016 als Chief Investment Officer zu Mousse, nachdem sie für den Staatsfonds von Singapur den Bereich Private Equity in Nordamerika geleitet hatte, während Jan Faller 2021 zum Chief Risk Officer ernannt wurde, nachdem er bei Pacific Investment Management Co. tätig war.

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