Aus Australien Patrizia kauft Infrastruktur-Manager

Die Skyline von Sydney

Die Skyline von Sydney: Whitehelm Capital unterhält auch in der australischen Metropole ein Büro Foto: Imago Images / Aap

Der Immobilienspezialist Patrizia aus Augsburg kauft den australischen Infrastrukturmanager Whitehelm Capital. Mit der Übernahme steigert Patrizia ihre Assets under Management (AuM) auf über 50 Milliarden Euro. Die Infrastruktur-AUM von Patrizia verdreifachen sich durch den Kauf auf fünf Milliarden Euro. Mittelfristig will Patrizia den Bereich auf 15 bis 20 Milliarden Euro ausbauen.

Mit Whitehelm vergrößert sich auch das Produktangebot der Augsburger – insbesondere bei Smart Cities und digitale Infrastruktur, Dekarbonisierung und Umstellung auf Erneuerbare Energien, Wasser- und Umweltdienstleistungen, soziale Infrastruktur und Transport. Whitehelm bietet hier Eigen- und Fremdkapitalprodukte und börsennotierte Infrastrukturinvestments.

Durch die Transaktion könnte Patrizia deshalb die prognostizierte starke Nachfrage nach Infrastruktur in den nächsten 20 Jahren für ihre Kunden deutlich besser nutzen. Experten gehen davon aus, dass die weltweiten Infrastrukturinvestitionen bis 2040 um 35 Prozent von derzeit 2,8 Billionen US-Dollar auf über 3,8 Billionen US-Dollar pro Jahr steigen werden, so der G20 Global Infrastructure Outlook. Auch die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie von Patrizia könnte durch den Zukauf beschleunigt werden. Ziel ist es, bis zum Jahr 2040 für mehr als 70 Prozent ihrer AuM CO2-Neutralität zu erreichen.


Whitehelm hat – laut Unternehmensmitteilung – mehr als 60 Investmentexperten in Australien und Europa. Seit seiner Gründung habe das Unternehmen mehr als 100 Infrastrukturinvestments realisiert und für seine Kunden eine Internal Rate of Return (IRR) von 11,9 Prozent für weltweite Core-Infrastrukturinvestments erzielt. Die Kunden von Whitehelm sind in erster Linie Pensionsfonds im asiatisch-pazifischen Raum und Europa. Mit seinen Büros in Sydney, Canberra und London wird Whitehelm die globale Präsenz von Patrizia im asiatisch-pazifischen Raum ausbauen.

Whitehelm managt derzeit AuM von 3,2 Milliarden Euro und hat zusätzliche Kapitalzusagen von 1,6 Milliarden Euro. Dazu bietet der Infrastruktur-Manager institutionellen, staatlichen und privaten Kunden in Australien Investmentberatung an und hat über 22 Milliarden Euro Fonds in Beratung. Zum Kaufpreis teilt Patrizia mit, dass die anfängliche Zahlung für die Übernahme 67 Millionen Euro beträgt, zahlbar in bar und in eigenen Aktien der Patrizia. Der Gesamtkaufpreis basiere auf einer Earn-Out-Struktur und könne bei der Erreichung von mittelfristigen Wachstumszielen einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag erreichen.

Wolfgang Egger, Geschäftsführer und Gründer von Patrizia: „Unsere Stärken, Expertise und globale Präsenz ergänzen sich optimal. Wir können unseren Kunden jetzt noch mehr Investmentmöglichkeiten bieten.“ Der Abschluss der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen. Die Übernahme soll voraussichtlich im ersten Quartal 2022 abgeschlossen sein.

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