Im ersten Quartal dieses Jahres, machte der norwegische Staatsfonds einen Gewinn von 1,2 Billionen Norwegische Kronen, was umgerechnet etwas mehr als 102 Milliarden Euro sind. Im vierten Quartal des Vorjahrs lag der Gewinn noch bei gut 75 Milliarden Euro, 2023 war bislang das erfolgreichste Jahr des Fonds. Getrieben wurde der erneute Rekordwert – seit der Gründung 1996 ist es der höchste Quartalsgewinn des Fonds – durch die Kursanstiege von Tech-Werten wie beispielsweise Amazon und Microsoft.
„Das ist ein bemerkenswert starkes Quartal“, betonte dann auch Trond Grande, der stellvertretende Chef des Staatsfonds, der die Gewinne der staatlichen norwegischen Gas- und Ölförderung erstrangig in Aktien, Anleihen, aber auch Immobilien, Projekte Erneuerbarer Energien und auch in weitere alternative Anlagen anlegt. Investiert ist der Fonds in 8.800 Unternehmen in über 70 Staaten – ebenfalls ein Rekordwert.
Die Gesamtrendite belief sich demnach auf 9,1 Prozent. Zum 31. März waren gut 72 Prozent des Fonds in Aktien angelegt, 26 Prozent in festverzinslichen Papieren und 1,8 Prozent in nicht börsennotierten Immobilien. Unterm Strich besitzt jeder Norweger einen Anteil des Fonds in Höhe von derzeit gut 270.000 Euro.
Inflation, Infrastruktur und Immobilien drücken Rendite unter Benchmark
Auf den ersten Blick haben die Manager des Fonds, die in einer Abteilung der norwegischen Zentralbank angesiedelt sind, also Grund zur Freude. Bei genauerer Betrachtung fällt allerdings ins Auge, dass es das zweite Quartal in Folge ist, in dem der Fonds schlechter als die Benchmark abschneidet. Das Ergebnis des Staatsfonds wird regelmäßig mit einem Referenzindex verglichen, der auf dem FTSE Global All Cap Index für Aktien und dem Bloomberg Barclays-Indizes für festverzinsliche Wertpapiere basiert. Die Performance dieses Vergleichsmaßstabs lag um 0,1 Prozentpunkte höher.
Gründe dafür sind unter anderem, dass die globalen Aktienmärkte in den ersten drei Monaten zwar branchenübergreifend stiegen, eine Ausnahme seien allerdings Immobilientitel. Der Fonds verlor 0,5 Prozent auf seine nicht börsennotierten Immobilienbestände und 11,4 Prozent bei nicht gelisteter Infrastruktur für erneuerbare Energien. Übrigens: Die Regierung hat im Laufe des Quartals 96 Milliarden Kronen (8,7 Milliarden US-Dollar) in den Fonds eingezahlt.