Im Neugeschäft haben Umwelt- und Sozialkriterien sowie eine verantwortungsvolle Unternehmensführung, kurz ESG, zunehmend Einfluss auf die Kreditvergabe. Am wichtigsten sind laut den befragten Banken ökologische Faktoren.
Guter Start ins Jahr 2022
Zum Jahresstart habe der Investmentmarkt für Immobilien mit einem Investmentvolumen von knapp 24 Milliarden Euro das Vorjahresergebnis um 43 Prozent übertroffen, so die Auswertung von JLL. Dies spiegele den weiterhin hohen Kapitaldruck der Anleger wider, die trotz eines möglichen Zinsanstiegs für Staatsanleihen nach wie vor auf Immobilien setzen, analysiert das Unternehmen.
Die aktuelle Unsicherheit in der Immobilienbranche zeige sich aber auch am Finanzierungsmarkt. So sei das von JLL und dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsförderung (ZEW) erhobene Stimmungsbarometer für gewerbliche Immobilienfinanzierungen im ersten Quartal um 3,5 Punkte gefallen. Die Daten für den Deutschen Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) wurden allerdings vor dem Beginn des Konfliktes in der Ukraine erhoben, so JLL. Es bleibe abzuwarten, inwieweit die gegen Russland verhängten Sanktionen den deutschen Finanzierungsmarkt beeinflussen. Auf internationaler Ebene sei bereits zu erkennen, dass Finanzierungen ins Stocken geraten.
Im Fokus der Banken bleiben nach wie vor Immobilien aus den Bereichen Wohnen, Logistik und Büro. Zurückhaltung herrsche bei Hotel- und Einzelhandelsgebäuden mit Ausnahme des Lebensmittelhandels, der als krisensicher gilt. Der Finanzierungsmarkt für Projektenwicklungen bleibt zwar grundsätzlich liquide, urteilt JLL, jedoch drückt der Anstieg von Zinsen und Baukosten spürbar auf die Gewinne der Entwickler.
Für die Untersuchung wertete JLL den Angaben zufolge tatsächlich realisierte Neugeschäftszahlen sowie Planzahlen für die Vergabe des Neugeschäftes ausgewählter großer Immobilienfinanzierer in Deutschland aus. Zu gewerblichen Immobilienfinanzierungen zählen neben den Finanzierungen gewerblich genutzter Immobilien auch Wohnimmobilienfinanzierungen für gewerblich genutzte Objekte, so JLL. Die Analyse beinhalte ausgewählte deutsche Kreditinstitute, in deren Reportings die entsprechenden Zahlen gesondert ausgewiesen werden.