Umfrage unter Großanlegern Institutionelle Investoren schließen Lücken im Immobilienportfolio

Baukräne vor der Elbphilharmonie in Hamburg

Baukräne vor der Elbphilharmonie in Hamburg: Immobilien bleiben für institutionelle Investoren ein wichtiger Portfoliobaustein – auch in der Hansestadt investieren viele Großanleger. Foto: Imago Images / Christian Ohde

Institutionelle Investoren in Deutschland sind fast immer in Immobilien investiert. Das zeigt eine Umfrage von Telos und Artis, bei der 64 institutionelle Großanleger befragt wurden. Zum Teilnehmerfeld gehörten neben Versicherungen und Altersvorsorgeinrichtungen auch Kreditinstitute, Kirchen und Stiftungen sowie Family Offices. Etwa 96 Prozent von ihnen sind in Immobilien investiert – 22 Prozent halten sogar eine Immobilienquote von über 25 Prozent. Bei einem Drittel liegt sie allerdings zwischen 5 und 10 Prozent.

Großanleger scheuen vor neuen Nutzungsarten im Immobilienportfolio zurück

Die beliebteste Nutzungsart ist Wohnen, danach folgen Büro, Handel und Retail sowie Logistik. Versicherungen investieren dagegen häufiger als der Durchschnitt in Handel- und Retail sowie Logistikimmobilien, während die Quote im Gesundheitssektor unterdurchschnittlich ist. 

Bei den geplanten Investitionen im Immobilienbereich wollen die Großanleger offensichtlich keine Experimente eingehen: Investitionen und Aufstockungen sollen künftig besonders in Deutschland und Europa getätigt werden, Wohnen und Logistik sind die dabei avisierten Nutzungsarten. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem 68 Prozent der institutionellen Investoren ihre Immobilienquote steigern wollten, ist der Anteil 2022 mit 62 Prozent etwas geringer geworden – allerdings stiegen 2021 die Immobilienquoten auch schon an, die Ziele wurden damit teilweise schon erreicht.

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Quelle: Telos / Artis

Nur 15 Prozent der Investoren wollen derweil überhaupt in eine neue Nutzungsart investieren, wobei dabei nur Wohn-, Gesundheits- und andere Immobilien als Erstinvestment in Frage kommen. „Der deutliche Rückgang deutet darauf hin, dass die 'Lücken' bei den Nutzungsarten in 2021 nunmehr nahezu alle geschlossen wurden“, schrieben die Studienautoren. Auch bei den neuen Nutzungsarten liegt der Fokus für 80 Prozent auf Deutschland, 60 Prozent der Befragten wollen zudem auch im sonstigen Europa investieren.