Für Asset Manager Maßstäbe für die Nutzung künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernens

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Aufsichtsbehörden sollten des Weiteren prüfen, welche Art von Informationen sie von Unternehmen, die KI und ML verwenden, verlangen können, um sicherzustellen, dass sie eine angemessene Aufsicht über diese Unternehmen ausüben können. Zudem haben Aufsichtsbehörden, von den Unternehmen angemessene Kontrollen zu verlangen, um sicherzustellen, dass die Daten, von denen die Leistung der KI abhängt, von ausreichender Qualität sind, um Verzerrungen zu vermeiden, und ausreichend für eine fundierte Anwendung der KI sind.

Zu beachten ist, dass sich die Empfehlungen zunächst nur an die Regulierungsbehörden richten und dabei helfen sollen, geeignete rechtliche Rahmenbedingungen für die Beaufsichtigung von Asset Managern bei der Nutzung von KI und ML zu schaffen. Die der IOSCO zugehörigen Aufsichtsbehörden werden durch den Bericht dazu aufgefordert, diese Maßnahmen im Kontext ihrer Rechts- und Regulierungsrahmen unter Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit sorgfältig zu prüfen.

Von deutscher Seite ist in diesem Zusammenhang die Studie „Big Data trifft auf künstliche Intelligenz“ der Bafin aus 2018 zu beachten. Angesichts der beschleunigten Automatisierung von Prozessen stellt die Aufsichtsbehörde in ihrem Bericht klar, dass die Geschäftsleitung auch mit Blick auf Big Data und künstliche Intelligenz ihre Verantwortung weder automatisieren noch auslagern kann. Komplexe Modelle dürfen zudem nicht zu intransparenten Entscheidungen führen und einer ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation im Weg stehen.


Auch mit Blick auf den Verbraucherschutz ergeben sich aus Sicht der Bafin wichtige Folgerungen. Kunden müssen stärker dafür sensibilisiert werden, welchen Wert die Daten haben, die sie preisgeben, und wer über diese Daten verfügen kann.

Fazit:  KI und ML stellen zwei der wesentlichen Herausforderungen für Asset Manager für die nächsten Jahre dar. Vor diesem Hintergrund ist es zu begrüßen, dass ein möglichst globaler Rahmen für die Nutzung dieser Instrumente gesetzt wird, den die Asset Manager zu beachten haben. Für die kommende Jahre ist in diesem Bereich eine aktive Regulierungs- und Aufsichtstätigkeit der nationalen Aufsichtsbehörden zu erwarten.


Über die Autoren:
Oliver Heist ist Partner der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, in der Beratung von Unternehmen aus dem Wealth & Asset Management für die Regionen Europa, Mittlerer Osten, Indien und Afrika (EMEIA)

Christopher Zilch arbeitet ebenfalls in der EY-Abteilung Wealth & Asset Management für die Regionen Europa, Mittlerer Osten, Indien und Afrika (EMEIA).

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