Für Asset Manager Maßstäbe für die Nutzung künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernens

Christopher Zilch (l.) und Oliver Heist arbeiten bei EY in der Wealth-Management-Beratung

Christopher Zilch (l.) und Oliver Heist arbeiten bei EY in der Wealth-Management-Beratung: Sie haben sich intensiv mit künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen beschäftigt. Foto: EY

Neben der Digitalisierung von Assets und dem jeden Asset Manager betreffenden Thema ESG sind die Nutzung künstlicher Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) eine der wesentlichen Herausforderungen und Chancen für Asset Manager in den nächsten Jahren. Investmentvermögen, die Anlageentscheidungen auf Basis künstlicher Intelligenz treffen, weisen oftmals eine Outperformance auf.

Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen werden aufgrund des Zusammenwirkens von erhöhter Datenverfügbarkeit und Rechenleistung zunehmend von Asset Managern eingesetzt. Der Einsatz dieser Instrumente kann die Geschäftsmodelle dieser Unternehmen verändern. Beispielsweise können Asset Manager KI und ML verwenden, um ihre Beratungsdienste, das Risikomanagement, die Kundenidentifizierung und -überwachung, die Auswahl von Handelsalgorithmen und das Portfoliomanagement zu unterstützen.

Der Einsatz dieser Technologie durch Asset Manager kann diesen und ihren Anlegern erhebliche Effizienzgewinne und Vorteile bringen, einschließlich einer Erhöhung der Ausführungsgeschwin-digkeit und einer Senkung der Kosten. Die Verwendung von KI und ML kann jedoch auch be-stimmte Risiken schaffen oder verstärken, die sich möglicherweise auf die Effizienz der Finanzmärkte auswirken und zu Schäden für die Verbraucher führen können. Der Einsatz und die Kontrollen rund um KI und ML auf den Finanzmärkten sind daher derzeit ein Schwerpunkt der Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt.


Die International Organization of Securities Commissions (IOSCO) ist die internationale Vereinigung der Wertpapieraufsichtsbehörden. Weltweit zählt die Vereinigung cirka 200 Mitglieder, wobei von deutscher Seite die Bafin Mitglied ist. Die IOSCO nimmt eine führende Rolle bei der Aufgabe ein, internationale Standards auf dem Gebiet der Wertpapieraufsicht aufzustellen. Die Mitgliedsbehörden tauschen Informationen aus und entwickeln Standards, um national ebenso wie grenzüberschreitend die Aufsicht über den Wertpapierhandel und die Markteilnehmer zu verbes-sern. Ziel ist ein fairer und effizienter Wertpapierhandel, der die Interessen der Anleger berücksichtigt.

Die IOSCO hat ihre Arbeit zum Einsatz von KI und ML durch Asset Manager – und andere Marktteilnehmer, die hier nicht weiter betrachtet werden – als eine ihrer wichtigsten Prioritäten identifiziert. Es ist festzuhalten, dass es ansonsten noch an übergreifenden Standards und Regulierungen für AI und ML fehlt. Vor diesem Hintergrund hat die IOSCO in einem Bericht Maßstäbe zur Nutzung künstlicher Intelligenz durch Asset Manager gesetzt.