Bei Blackrock werden zwei Führungskräfte das Unternehmen demnächst verlassen: Anne Valentine Andrews und Edwin Conway. Andrews ist bisher Globale Leiterin Infrastruktur und Immobilien (Global Head of Infrastructure & Real Estate), Conway Leiter Privatmärkte (Global Head of Equity Private Markets). Das geht aus einem internen Memo hervor, welches diversen Magazinen vorliegt.
Die Nachricht kommt ziemlich parallel zu der Bekanntgabe, dass der US-Vermögensverwalter die Private-Equity-Gesellschaft Global Infrastructure Partners (GIP) für 12,5 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Mit der Übernahme von GIP wird Blackrock zum zweitgrößten Infrastrukturmanager weltweit nach Macquarie.
Der Blackrock-Chef Larry Fink erklärte in einem Statement, dass Infrastruktur eine der aufregendsten Investitionsmöglichkeiten der aktuellen Zeit ist. Die Expansion sowohl klassischer als auch digitaler Infrastruktur werde sich seiner Meinung nach beschleunigen, da Staaten nach zunehmender Unabhängigkeit in diesem Bereich streben. Gesetzesgeber würden finanzielle Anreize für Unternehmen setzen, „die es nur einmal in einer Generation gibt“.
Führungskräfte gehen „auf eigenen Wunsch“
Laut Blackrock-Chef Larry Fink und Präsident Rob Kapito geht Andrews auf eigenen Wunsch, um „andere Gelegenheiten“ zu verfolgen. Sie werde aber in den kommenden Monaten als Beraterin weiterhin für Blackrock tätig sein. Andrews arbeitet seit 2014 bei Blackrock und war seit 2021 Globale Leiterin Infrastruktur. Unter ihrer Ägide gab es jedoch eine hohe Fluktuation in der Abteilung. Bevor Andrews zu Blackrock kam, war sie in leitender Position sieben Jahre für Morgan Stanley tätig, davor für Macquarie.
Conway wird laut dem Memo Blackrock Ende 2024 verlassen, er ist seit 2011 für das Unternehmen tätig. Conway arbeitet zuvor bei Blackstone. In seinem Fall ist bereits ein Nachfolger bekannt: Brent Patry, bisher Leiter Unternehmensleitung (Head of EPM).
Memo in Verbindung mit Meldung der Übernahme verschickt
Das interne Memo über den Abgang von Andrews und Conway wurde laut Medienberichten in Verbindung mit der Übernahme von Global Infrastructure Partners verschickt. Das Timing würde für einen möglichen Zusammenhang sprechen, wobei sich Blackrock bisher nicht zu den Personalien äußert.
Ebenfalls in der vergangenen Woche wurde ein interner Bericht, welche CNN vorliegt, verbreitet, wonach 3 Prozent der Beschäftigen entlassen werden soll – was rund 600 Mitarbeitern entspräche. Als Grund nannte Fink, dass sich das Unternehmen an „ein sich schnell veränderndes Umfeld anpasse“. Die Gesamtzahl der Mitarbeiter werde jedoch Ende des Jahres wieder steigen.
Der Leiter der Indexfonds iShares, Salim Ramji, hat ebenfalls angekündigt, Blackrock zu verlassen. Den Schritt hat Ramji, der seit zehn Jahren bei Blackrock arbeitet, über Linkedin verkündet. Auch er schreibt von einer beruflichen Neuorientierung als Grund für seinen Abgang. Ramji war vor seiner Zeit bei Blackrock 16 Jahre als Senior Partner bei McKinsey, zu Beginn seiner Karriere war er als Anwalt bei Clifford Chance angestellt.