„Ich war skeptisch, weil die ersten Nutzer Bitcoin vor allem für, sagen wir, illegale Aktivitäten verwendet haben“, sagte Larry Fink aktuell in einem Interview im US-Fernsehen. 2017 benutzte der Chef von Blackrock noch klarere Worte, bezeichnete den Bitcoin als „Index für Geldwäsche“.
Seit einiger Zeit vollzieht Fink jedoch eine Kehrtwende. „Ich glaube, da Bitcoin immer zugänglicher geworden ist, wurde er in vielerlei Hinsicht eine digitale Version von Gold. Das ist meiner Meinung nach auch der Sinn von Kryptowährungen. Es ist eine Alternative zu Goldinvestitionen als Absicherung gegen die Inflation, die Probleme eines Landes oder die Abwertung der eigenen Währung, egal in welchem Land man lebt“, ließ er die Kryptowährung in dem TV-Interview hochleben. Das ist bemerkenswert, da Finks Wort Gewicht hat, nicht nur in der Finanzwelt. 1988 war er Gründungsmitglied von Blackrock, dem mit knapp 9 Billionen Euro größtem Vermögensverwalter des Planeten.
„Im Moment ist die Geld-Brief-Spanne für Kryptowährungen sehr teuer. Es schmälert einen Großteil der Renditen, weil es im Moment viel Geld kostet, mit Bitcoin zu handeln. Und es kostet auch viel Geld, wieder auszusteigen. Wir hoffen also, dass unsere Aufsichtsbehörden diese Zulassungsanträge als eine Möglichkeit zur Demokratisierung von Kryptowährungen betrachten“, erklärt Fink dann auch gleich den Nutzen eines Krypto-ETFs von Blackrock – wenn dieser denn genehmigt wird.
Bitcoin-ETF von Blackrock von US-Börsenaufsicht abgewiesen
Die Verantwortlichen der SEC, der US-Börsenaufsichtsbehörde haben in der Vergangenheit nämlich alle Anträge für Bitcoin-ETFs abgelehnt – auch den von Blackrock als „unzureichend“ zurückgewiesen. Ein Hauptgrund dafür war das Fehlen ausreichender Informationen über Vereinbarungen zur gemeinsamen Nutzung von Überwachungsdaten mit Krypto-Börsen. Blackrock ist derzeit dabei, seinen Antrag zu überarbeiten. Dieser soll unter anderem detaillierte Informationen über die Vereinbarung zwischen Nasdaq und Coinbase enthalten, was wiederum das Vertrauen der Investoren und Regulierungsbehörden stärken soll.
Sollte die SEC den überarbeiteten Antrag von Blackrock genehmigen, könnte dies einen Meilenstein für den Bitcoin als Mainstream-Investment markieren. Weitere Bitcoin-ETFs würden folgen, die Akzeptanz von Bitcoin durch die traditionelle Finanzwelt wäre um ein großes Stück gewachsen.
Allein die Tatsache, dass Blackrock Kryptowährungen nun gut findet, spiegelt sich bereits im Kurs des Bitcoins wider. Der hat die 30.000-Dollar-Marke überschritten, ist im vergangenen Monat um 15 Prozent gestiegen. Ursächlich für den Anstieg ist zudem, dass auch Konkurrenten wie Fidelity, dessen Antrag ebenfalls abgewiesen wurde, einen ETF auflegen wollen.