Bekannte Kunden und Geldgeber Berliner Wealthtech-Plattform ist insolvent

Christian Bartz ist Co-Gründer und Geschäftsführer von Elinvar

Christian Bartz ist Co-Gründer und Geschäftsführer von Elinvar: Das Wealthtech ist insolvent. Foto: Elinvar GmbH

Mit Elinvar hat ein in im Private Wealth Management bekanntes Fintech Insolvenz angemeldet, das Portal „Deutsche Startups“ berichtete zuerst. Zum 18. Oktober wurde Sascha Feies als Insolvenzverwalter bestellt, als Registergericht ist das Amtsgericht Charlottenburg zuständig. Damit ist eines der Unternehmen pleite, das in den vergangenen Jahren Banken, Vermögensverwaltern und anderen Dienstleistern in der Vermögensanlage eine Plattform zur Digitalisierung ihres Geschäftsmodells angeboten hatte. Das Unternehmen war für eine Stellungnahme bisher nicht zu erreichen.

Investoren wie Ampega Asset Management und Goldman Sachs

Zwischenzeitlich hatten sich aus der Finanzbranche bekannte Unternehmen an Elinvar beteiligt: Ampega Asset Management als Tochterunternehmen der Talanx investierte genauso wie der Fintech-Investor Finleap, beide Unternehmen gründeten das Wealthtech 2016 mit dem Co-Founder-Team aus Christian Bartz, Marco Neuhaus und Sebastian Böttner an der Spitze. Auch Toscafund Asset Management und Goldman Sachs investierten. In Hochzeiten beschäftigte Elinvar weit über 100 Mitarbeitende, auch der Schritt ins Ausland wurde angestrebt. Laut „Deutsche Startups“ flossen insgesamt mehr als 50 Millionen Euro in das Unternehmen.

Dass das Fintech allerdings zuletzt finanzielle Probleme hatte, wurde unter anderem klar, als Elinvar im Herbst 2022 rund ein Drittel seiner Belegschaft entlassen musste. Auch personelle Abgänge in der Führungsebene wurden bekannt. Goldman Sachs verkaufte zudem im Mai seine Anteile am Unternehmen, mit der Warburg Bank wechselte ein namhafter Kunde den Dienstleister und dockte statt bei Elinvar bei Investify Tech an.

 

Im Interview mit dem private banking magazin hatte Elinvar-Mitgründer Bartz 2017 noch erklärt, dass er weniger Robos als vielmehr etablierten Vermögensverwaltern bessere Chancen auf Erfolg in der digitalen Geldanlage attestiert. Die Digitalisierung der etablierten Anlagestrategien übernahm Elinvar unter anderem mit der eigenen Whitelabel-Plattform. Neben Warburg arbeiteten auch DJE und die Deutsche Kreditbank für Solidvest Blue, die Volksbank Bielefeld-Gütersloh für Klarwert, Donner & Reuschel und die Fondsdepot Bank mit dem Fintech zusammen.

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