Die Verständlichkeit in den Reden der Vorstandsvorsitzenden ist besonders relevant, weil sie nicht nur vor einem Fachpublikum gehalten werden. „Die Vorstandsvorsitzenden nutzen die Hauptversammlung für Reden, die auch für eine breitere Öffentlichkeit verständlich sind. Viele Vortragenden bemühen sich, Fachsprache so zu übersetzen, dass auch Laien den Inhalt der Rede verstehen. Für den Auf- und Ausbau von Reputation ist dies sinnvoll“, so Brettschneider.
Deswegen greifen Vorstandsvorsitzenden immer seltener auf komplizierte Fachausdrücke zurück, die höchstens die Fachleute im Publikum verstehen. Vor allem Anglizismen und Ausdrücke wie „Digital Car Tech Stack“ (Zipse, BMW), „Remote Software Updates ‚over-the-air‘“ (Zipse, BMW), „ready-to-eat-Angebot“ (Richter, HelloFresh) und „cross-domain-HPC” (Setzer, Continental) kommen inzwischen insgesamt vergleichsweise selten vor. Sie könnten allerdings vermieden, näher erläutert oder durch Alternativen ersetzt werden. Positiv fällt auf, dass die Vortragenden immer häufiger schwierige Begriffe erklären.
Der Trend geht also zu kurzen Sätzen und gebräuchlichen Begriffen. Fachbegriffe werden übersetzt und zusammengesetzte Wörter möglichst vermeiden. Denn nur wer verstanden wird, kann auch überzeugen.