Einmal im Jahr lässt die Europäische Zentralbank (EZB) durchblicken, wie ihr Personal aus der obersten Etage das eigene Geld anlegt. Genaue Beträge gibt es dann zwar nicht, allerdings sollen die Befragten ihre Vermögenspositionen angeben, inklusive der Kennzahl ISIN.
Das taten sie auch in diesem Jahr, das 94-seitige Stück ist im Internet hier abrufbar. Ganz taufrisch ist es nicht, und es drängen sich auch Zweifel auf, ob diese Selbstauskünfte wirklich vollständig sind. Edward Scicluna von der Zentralbank auf Malta hielt es beispielsweise nicht einmal für nötig, die Wertpapiere zu benennen, sondern beschränkte sich auf eine Liste mit ISINs. So etwas und andere Nachlässigkeiten legen nahe, dass manche EZBler die Sache nicht immer ganz ernst nehmen.
Interessante Einblicke bietet sie trotzdem. Vor allem die umfangreicheren Depots. Womit wir zu den einzelnen Funktionären kommen und uns dabei auf Fonds konzentrieren, die mit ISIN aufgeführt sind.
Wir beginnen selbstverständlich mit
EZB-Chefin Christine Lagarde:
Die Französin nennt zwei Fonds. Einen bezeichnet sie als BNP Paribas Europe Dividende Multipep 2. Den gibt es hier in Deutschland so nicht, und auch in Frankreich ist er bei der BNP Paribas nicht zu finden. Die von Lagarde angegebene ISIN FR0010077362 entspricht allerdings dem BNP Paribas Europe Dividende Responsable Classic. Doch auch der lässt sich in deutschen Datenbanken nicht finden. Dafür aber der BNP Paribas Funds Europe Dividend (LU0111491469), der anlagetechnisch nah dran liegt. Auch er soll europäische Unternehmen mit überdurchschnittlichen Dividenden enthalten und dabei Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen. Auch wenn das nicht ausdrücklich im Namen steht.