Trotz Krise an den Märkten Institutionelle Anleger sind auf Wohnimmobilien in Metropolen aus

Wohnhochhaus Grand Tower in Frankfurt am Main

Wohnhochhaus Grand Tower in Frankfurt am Main: Neubauten in Metropollagen sind bei institutionellen Investoren besonders gefragt. Foto: Imago Images / blickwinkel

Ganze 87 Prozent der institutionellen Investoren sind bei einer Brutto-Ankaufsrendite von mindestens 4,5 Prozent dazu bereit, in Wohnneubauten in A-Lagen zu investieren. Das zeigt eine Umfrage von Bulwiengesa und Empira unter institutionellen Investoren wie Family Offices, Stiftungen, Pensionsfonds und -kassen sowie Versorgungswerken, Kreditinstituten und Versicherungen. Bei kleinen und mittelgroßen Städten nimmt das Interesse an Investments im Wohnungsneubau deutlich ab. Tum Vergleich: Bei bis zu 4 Prozent Brutto-Ankaufsrendite sind nur noch zwölf Prozent der Befragten bereit dazu, anzukaufen.

„Die Nachfrage ist sehr hoch und wird wegen der demografischen Entwicklung hoch bleiben. Gleichzeitig befindet sich die Neubautätigkeit im Sinkflug“, erklärt Lahcen Knapp, Chairman der Empira-Gruppe. „Die Mieten werden deshalb insbesondere in den Metropolen weiter steigen.“ Auch bei Bestandswohnungen würden die institutionellen Investoren deshalb Metropolregionen bevorzugen – während sich im Markt für Büroimmobilien laut Knapp die Spreu vom Weizen trennen würde: „Ältere und energetisch ungünstige Büroobjekte werden zunehmend von Leerstand betroffen sein.“ 

Quelle: Empira

Dennoch bleibt das Interesse von über der Hälfte der institutionellen Investoren an sogenannten an Develop-and-Hold-Strategien bestehen – wenn auch gegenüber der Vorjahresbefragung erkennbar ist, dass sich die Antworten recht deutlich von „definitiv“ auf „eher ja“ verschoben haben. Mehr institutionelle Investoren können sich dagegen vorstellen, in Kreditfonds für Whole-Finanzierungen zu investieren. An Produkten, bei denen benötigtes Mezzanine- und Fremdkapital von nur einem Anbieter bereitgestellt werden, haben nun 12 statt 8 Prozent der Anleger „definitiv“ Interesse, während Mezzanine-Fonds an Attraktivität eingebüßt haben.

 

Für 85 Prozent der Befragungsteilnehmer hat das nachhaltige Investieren bereits eine „eher hohe“ oder „sehr hohe“ Bedeutung – im Vorjahr waren es 88 Prozent. Die relevantesten Einzelmaßnahmen beziehen sich auf die Messung und Erfassung ESG-relevanter Anforderungen. So wollen 74 Prozent der Teilnehmer ihren CO2-Fußabdruck messen, 29 Prozent planen nur in zertifizierte Gebäude zu investieren. Das ist deutlich häufiger als in der letztjährigen Umfrage mit 16 Prozent. Artikel-8-Fonds stehen weiterhin hoch im Kurs, jeweils 22 Prozent der Umfrageteilnehmer planen darin „sehr wahrscheinlich“ oder „eher wahrscheinlich“ Investments.

Quelle: Empira

Die gesamte Umfrage können Sie hier herunterladen.

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