Umfrage von Solutio Institutionelle Anleger fürchten Verluste bei Immobilien – aber nur kurzfristig

Die Baustelle des Elbtowers in Hamburg

Die Baustelle des Elbtowers in Hamburg: Auch bei dem Prestige-Projekt kam es zuletzt zu Verzögerungen – institutionelle Investoren rechnen insgesamt mit einem kurzfristig schwierigen Immobilienmarkt. Foto: Imago Images / Chris Emil Janßen

Fast zwei Drittel der institutionellen Investoren in Deutschland befürchtet in den kommenden ein bis zwei Jahren einen Wertverlust bei den im Portfolio gehaltenen Immobilien. Das zeigt eine Umfrage vom Research Center for Financial Services und Solutio, bei dem insgesamt 121 institutionelle Investoren in Deutschland befragt wurden. Zu den Befragten zählen vor allem Banken und Sparkassen (46 Prozent) sowie Versicherungen (22 Prozent), Pensionskassen (11 Prozent) und Versorgungswerke (8 Prozent). Für die kommenden sechs bis zehn Jahre rechnen 81 Prozent der Anleger aber wieder mit steigenden Immobilienwerten, nur 3 Prozent gehen von Verlusten aus.

 

Und die Entwicklung im Immobiliensegment ist für die Großanleger besonders relevant: 92 Prozent von ihnen haben bereits Immobilienanlagen in ihren Portfolios, ein Drittel will den Anteil in den kommenden Jahren noch ausbauen. Noch deutlich beliebter ist allerdings die Anlageklasse Infrastruktur: Drei Viertel aller Anleger wollen die Allokation in entsprechende Anlagen erhöhen, die bisher 58 Prozent beträgt. Private Equity ist bereits in über der Hälfte der Portfolio vertreten, geringer ist der Anteil bei Private Debt mit 38 Prozent. Obwohl Immobilien und Infrastruktur für die Anleger am attraktivsten sind, sind die erwarteten Renditen bei Private Debt mit 8 und Private Equity mit 10 Prozent deutlich höher. Für Immobilien erwarten die institutionellen Investoren immerhin noch 5 und für Infrastruktur 7 Prozent.

Institutionelle Investoren bevorzugen Immobilienfonds

Die Umfrage bestätigt auch nochmal bereits bekannte Anlagevorlieben institutioneller Investoren in Deutschland: Am attraktivsten sind demnach Wohnanlagen, Spezialimmobilien folgen mit einigem Abstand, während Büro- sowie Land- und Forstflächen keine große Rolle spielen. Und zwar wollen über zwei Drittel der Anleger internationalen Immobilien-Portfolios aufbauen, als bevorzugte Anlageregion wählen sie dann aber doch den deutschsprachigen Raum, Immobilien in Südamerika und Afrika spielen dagegen keinerlei Rolle.

58 Prozent der befragten Investoren haben direkte Anlagen in Immobilien getätigt, eine größere Zahl mit 84 Prozent indirekte Anlagen. Für indirekte Investments sprechen nach Ansicht der Experten vor allem der geringere Investitionsaufwand, die bessere Diversifikation des Portfolios und geringere Einstiegsbarrieren – die beliebtesten indirekten Investitionswege sind geschlossene Immobilienfonds (74 Prozent) und offene Fonds (73 Prozent), gefolgt von Pfandbriefen (44 Prozent), Private-Equity-Fonds (23 Prozent), Reits (19 Prozent), Asset Backed Securities (12 Prozent) und Immobilienanleihen (10 Prozent).

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