Nach Milliarden-Klagen Allianz im Fadenkreuz des US-Justizministeriums

Allianz-Chef

Allianz-Chef: Oliver Bäte: Der Manager räumte nun ein, dass die Untersuchung den Konzern schwer belasten kann Foto: Imago Images / Sepp Spiegl

Im Anschluss an die vor US-Gerichten anhängigen Klageverfahren von Pensionsfonds gegen Allianz Global Investors (GI) und weitere Unternehmen der Allianz Gruppe im Zusammenhang mit den Structured Alpha Fonds sowie der im vergangenen Jahr eingeleiteten Untersuchung der US Securities and Exchange Commission („SEC“), hat nun auch das US–Justizministerium (US Department of Justice – „DOJ") eine Untersuchung eingeleitet und Allianz GI aufgefordert, freiwillig  Unterlagen und Informationen zu übermitteln.

Bei den Verfahren geht es um Hedgefonds, die Allianz GI unter dem Namen „Structured Alpha Fonds" aufgelegt hatte. Die Papiere hatten in der Talfahrt an den Märkten zu Beginn der Corona-Krise im Frühjahr 2020 massive Verluste erlitten, zwei der Fonds hatte Allianz GI danach liquidiert.

Die Allianz kooperiert nach eigenen Angaben vollumfänglich mit der SEC und dem DOJ bei deren Ermittlungen und leitete umgehend eine eigene Überprüfung der Angelegenheit ein. Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand der Allianz die Angelegenheit erneut bewertet. Der Vorstandsvorsitzende Oliver Bäte teilte mit, dass ein relevantes Risiko besteht, dass die mit den Structured Alpha Fonds verbundenen Angelegenheiten erhebliche Auswirkungen auf künftige Finanzergebnisse der Allianz Gruppe haben könnten.


Es ist jedoch derzeit weder möglich, den Ausgang der Untersuchungen der SEC und des DOJ sowie der anhängigen Gerichtsverfahren vorherzusagen, noch den entsprechenden Zeitpunkt dafür einzuschätzen. Insbesondere ist es nicht möglich, die konkreten finanziellen Auswirkungen, einschließlich möglicher Strafzahlungen, zuverlässig abzuschätzen. Daher wurde bislang zu diesem Zweck keine Rückstellung gebildet.

Die Aktie der Allianz verlor deshalb zwischenzeitlich mehr als 6 Prozent und fiel auf rund 198 Euro. Am Freitag legt die Allianz ihre Geschäftszahlen für das zweite Quartal vor. Bisher peilt der Versicherungskonzern für 2021 einen operativen Gewinn von elf bis 13 Milliarden Euro an.

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