US-Regierung blockt Fusion von Aon und Willis Towers Watson ist geplatzt

US-Präsident Joe Biden

US-Präsident Joe Biden: Der Politiker nimmt Konzerne ins Visier, die in seinen Augen zu viel Macht haben Foto: Imago Images / Media Punch

Die Versicherungsmakler Aon und Willis Towers Watson (WTW) haben ihre geplante Fusion abgesagt. Mit einem Jahresumsatz von mehr als 20 Milliarden Dollar wollten die beiden zum größten Versicherungsmakler der Welt aufsteigen. Auch konnten die Konzerne einige kartellrechtliche Bedenken wegen der Fusion ausräumen, in dem unter anderem Geschäftsteile verkauft wurden. Den Widerstand der US-Regierung konnten sie damit dennoch nicht brechen. Die Wettbewerbshüter, insbesondere die Kartellwächter im US-Justizministerium bleiben bei ihrem Standpunkt gegen die 30 Milliarden Euro-Fusion. Wegen Sorgen vor einer weiteren Einschränkung des Wettbewerbs und womöglich steigenden Preisen hatten sie deshalb im vergangenen Monat geklagt.

Den Konzernen, die beide ihren Sitz in Irland haben, hätte in den USA ein Gerichtsstreit gedroht, der sich vermutlich noch bis weit ins Jahr 2022 gezogen hätte. Der Marktführer der Branche Aon wird nun, wie in den Fusionsverträgen vereinbart, eine Abfindungszahlung in Höhe von einer Milliarde Dollar an die Nummer drei der Branche WTW zahlen. WTW verkündete seinerseits, die Aktienrückkäufe um eine Milliarde Dollar zu erhöhen.

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Macht großer Konzerne zu beschneiden und Übernahmen genau zu prüfen und hat nun ein klares Ausrufezeichen gesetzt, das auch Signalwirkung für andere Branchen haben wird. „Wir sind mit dem US-Justizministerium in eine Sackgasse geraten", erklärte Aon-Vorstandschef Greg Case dazu. Die EU-Kommission hingegen hatte den Deal kürzlich unter Auflagen genehmigt.

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