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Kapitalanlage in Aktien IT-Werte erscheinen überverkauft

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Schwellenländer: Positive Nachrichten aus China…

Nach einer recht volatilen Performance im April fanden die Schwellenländeraktien im Mai zu einer gewissen Stabilität und beendeten den Monat unverändert (+0,1 Prozent in US-Dollar gerechnet).

Die Stimmung in China verbesserte sich, als die Lockdowns zunächst gelockert beziehungsweise aufgehoben wurden. Beruhigende Äußerungen des Staatsrats über politische Unterstützung zur Abfederung der Verlangsamung des Wirtschaftswachstums trugen ebenfalls zur Erholung bei. Der MSCI China und die China A-Aktien erholten sich im Laufe des Monats leicht von ihren Tiefstständen Ende April. In Anbetracht unserer nun neutraleren Sichtweise auf chinesische Einzelhändler und chinesische Technologieunternehmen, die wichtige Komponenten des Einzelhandels im zyklischen Konsum sind, haben wir den Sektor auf neutral hochgestuft. Die Gewinne von Unternehmen wie Alibaba, JD.com und Meituan liegen leicht über den gedrückten Erwartungen, was auf eine Bodenbildung hindeutet. Insgesamt haben wir China im Mai auf +1 hochgestuft.

Eine ähnliche Stimmungsverbesserung herrschte auch in anderen Regionen Nordasiens, darunter in Taiwan, wo Halbleiterriesen die Erholung anführten, nachdem die Befürchtungen einer globalen Konjunkturabschwächung zurückgingen. Südkorea profitierte von Währungsgewinnen, nachdem der neue Gouverneur der Zentralbank Kommentare in Richtung einer strafferen Geldpolitik abgegeben hatte. In Indien setzte sich der Ausverkauf im Mai mit einem Rückgang der Märkte um 5,9 Prozent (in US-Dollar gerechnet) fort, da die Unternehmensgewinne enttäuschend ausfielen und der Verkaufsdruck durch ausländische Investoren wieder zunahm, obwohl die Regierung eine Reihe von Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung ankündigte.

und starke Zuwächse in Lateinamerika

Zu den Lichtblicken in den Schwellenländern zählten im Mai die lateinamerikanischen Länder, wo Chile (+18 Prozent in US-Dollar) und Kolumbien (+13,4 Prozent) starke Zuwächse verzeichneten. Chile erlebte eine Erleichterungsrally, da der Entwurf der neuen Verfassung ohne extreme politische Positionen auskam. Kolumbien hingegen entwickelte sich gut, weil die Anleger die Ergebnisse der ersten Runde der Wahlen begrüßten.

Unter den Sektoren waren IT und Industriewerte die Outperformer, während Immobilien und Gesundheitswesen auf relativer Basis verloren. Bei den meisten Industriemetallen kam es jedoch zu einer breit angelegten Korrektur, da die chinesische Nachfrage immer stärker zurückging. Die Preise für Rohöl der Sorte Brent blieben indes hoch.

Obwohl der Mai für EM-Aktien alles andere als außergewöhnlich war, sehen wir bereits einige Anzeichen für eine Stabilisierung des MSCI EM. In Bezug auf die relative Rendite (in US-Dollar) liegt der MSCI EM im Jahresvergleich leicht vor dem MSCI AC World. Und dies, obwohl die Mittelzuflüsse in die Schwellenländer seit einigen Monaten negativ sind und auf eine relativ starke Untergewichtung globaler Fonds in Schwellenländeraktien hindeuten.

Rohstoffe, Telekommunikation und Versorger stützen

Die größte Unbekannte für den Markt ist nach wie vor die Inflation und die Auswirkungen der Maßnahmen der Zentralbanken zu ihrer Bekämpfung. Bislang deutet die Entschlossenheit der Zentralbanken bei der Inflationsbekämpfung darauf hin, dass eine deutliche Verlangsamung der Nachfrage noch einige Zeit anhalten könnte, was uns bei den Aussichten für Schwellenländeraktien vorsichtig stimmt. Auf relativer Basis wird jedoch die Entkopplung des Wirtschaftszyklus zwischen China und den USA immer deutlicher, da China sowohl in der Steuerpolitik als auch in der Geldpolitik politische Unterstützungsmaßnahmen ankündigt, um das Wachstum zu stimulieren.

Unsere Strategie bleibt durchweg ausbalanciert, wobei die Kernbestände aus qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Wachstumsunternehmen in den Schwellenländern bestehen, die jetzt zu angemessenen Bewertungen gehandelt werden. Ergänzt wird dies durch Positionen in Rohstoffen, die eine Absicherung gegen die anhaltende Inflation darstellen, sowie durch eine defensive Ausrichtung mit einem unlängst aufgestockten Exposure in Telekommunikations- und Versorgungsunternehmen.

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