Die Win-Win-Win-Situation Fünf Punkte für die digitale Private-Banking-Zukunft

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So bieten Sie Ihren Kunden das Beste aus beiden Welten: eine Vermögensberatung, die alle Assets, die persönliche Situation des Kunden sowie seine perspektivischen Ziele mit allen Facetten tagesaktuell abbildet. Mit dieser 360-Grad-Beratung steigern Sie nicht nur die Qualität für Kunden, Bankberater knüpfen auf diesem Weg auch festere, weil emotionalere Bande.  Dies ist auch und gerade in Zeiten wichtig, in denen immer weniger Menschen eine Bankfiliale aufsuchen.

Da klassische Bankprodukte und -Services heute als Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem Wettbewerb nicht mehr ausreichen, ist ein Perspektivenwechsel vom Produkt zum Kunden essenziell. Nur wer gezielt auf die individuellen Bedarfe seiner Kunden eingeht, kann passende Produkte anbieten. Dazu gehört auch eine zeitgemäße Nutzererfahrung per App auf mobilen Endgeräten. Axel Fiedler, Generalbevollmächtigter und Leiter Privat Banking der Berliner Volksbank, fasst es zusammen: „Als größte regionale Genossenschaftsbank wollen wir laufend die persönliche Beratung unserer Kunden durch unsere hoch motivierten Mitarbeiter mittels digitaler Angebote ergänzen und weiterentwickeln – und so unseren Wettbewerbsvorteil ausbauen.“

4. Weg mit Taschenrechner und Excel

Verschwenden Sie oder Ihr Team kostbare Arbeitszeit, indem Sie Daten immer noch mit Hilfe von Taschenrechner und Excel aktualisieren? Erstellen Sie Kundenreports immer noch manuell? Dann wird es höchste Zeit, das zu ändern. Sie können Ihre Zeit alternativ viel besser investieren: in tiefergehende Gespräche, um die Bedarfe der Kunden passgenau zu ermitteln. Dadurch können Sie optimierte Finanzierungsszenarien entwickeln. Meetings sind flexibler möglich, weil tagesaktuelle, fehlerfreie Reports auf Knopfdruck verfügbar sind und nicht mehr mit erheblichem Arbeitsaufwand und Vorlauf von Hand vorbereitet werden müssen.

Wichtig: Die digitale Plattform muss für alle Mitarbeiter einsteigerfreundlich und leicht bedienbar sein. Wenn die Kollegen anhand kompakter Schulungen erleben, wie intuitiv und einfach die Handhabung ist und welche Vorteile sie bei der Kundenberatung bringt, nutzen und empfehlen sie das Tool gern. So kann eine digitale, effiziente Plattform die Belegschaft intern motivieren und frustrierende Erlebnisse mit anderen Tools aus der Vergangenheit vergessen machen.


Die Zeitersparnis ist aus Sicht von Janna Langfeld, Vermögensbetreuerin bei der Volksbank Bocholt, ein wichtiger Faktor: „Das bedeutet für uns als Berater eine enorme Zeitersparnis, die wir in die persönlichen Gespräche mit den Kunden investieren können, was auch unserer Beratungsphilosophie entspricht. Ihr Kollege Steverding ergänzt: „Wir können uns dank unserer digitalen Plattform auf das fokussieren, worauf wir Lust haben: den Kunden zu beraten."

5. Denken Sie an Datensicherheit und Compliance

Eine digitale Plattform kann noch so benutzerfreundlich und ertragssteigernd sein: Wenn sie sich nicht in die hauseigene IT-Infrastruktur einbinden lässt und keine maximale Sicherheit der Kundendaten gewährleistet, ist sie zum Scheitern verurteilt. Vertrauen ist nicht nur bei der Kundenberatung entscheidend: Datenschutzverletzungen führen bei Kunden schnell zu Misstrauen und Abwanderungsgedanken. Eine Studie aus dem Jahr 2017 ergab, dass 83 Prozent der Verbraucher in Deutschland im Falle einer Datenpanne die Bank wechseln würden.

Idealerweise ist im digitalen Tool ein mehrstufiges Sicherheitskonzept integriert: Das Hosting aller Vermögendaten sollte über ein in der DACH-Region renommiertes, zertifiziertes Hochsicherheitsrechenzentrum erfolgen. Zusätzliche Faktoren wie modulare Software-Architektur erhöhen den Sicherheitsstandard. Daten sollten verschlüsselt sein, die Datenhoheit sollte ausschließlich beim Bankkunden liegen.

Laut Michael Möllmann, Leiter Vertriebsmanagement bei der Volksbank Bocholt, sei entscheidend, „dass der Dienstleister alle Unterlagen liefert und die Prozesse vordesignt sind, so dass über Plug & Play sämtliche Themen, die MaRisk-relevant sind und die in den Bereichen Datenschutz und Compliance eine Rolle spielen, vorkonfiguriert vorhanden sind, so dass man diese aufs eigene Haus ummünzen und damit sehr schlank, aber 100 Prozent korrekt die interne Einführung sicherstellen kann.“


Über den Autor:
Marco Richter ist Geschäftsführer und Mitgründer des Fintechs Wealthpilot. Zuvor war er bei der Deutschen Bank, der Bethmann Bank und zuletzt bei der Commerzbank im Wealth Management beschäftigt. 2017 zeichnete ihn das Financial Planning Standards Board mit dem Wissenschaftspreis aus.

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