Wealthtech findet keinen Käufer Elinvar verschwindet endgültig vom Markt

Christian Bartz ist Co-Gründer und Geschäftsführer von Elinvar

Christian Bartz ist Co-Gründer und Geschäftsführer von Elinvar: Das Wealthtech verschwindet vom Markt. Foto: Elinvar GmbH

Elinvar war einmal: Das Wealthtech aus Berlin verschwindet vom Markt. Laut eines Medienberichts von „Finance Forward“ hat Elinvar keinen neuen Investor respektive Käufer gefunden, nachdem das Unternehmen im Oktober 2023 Insolvenz angemeldet hatte. Elinvar wird deshalb aufgelöst, den noch etwa 70 Mitarbeiten sei bereits gekündigt worden. Die Server würden in den kommenden Wochen abgestellt werden.

Bekannte Kunden und Investoren – aber trotzdem die Insolvenz

Mitte Januar war mit Klarwert noch ein ehemaliger Elinvar-Kunde zum Konkurrenten Investify Tech gewechselt. Neben der Volksbank Bielefeld-Gütersloh mit Klarwert waren auch die Warburg Bank, der Vermögensverwalter DJE und die Deutsche Kreditbank mit Solidvest Blue, Donner & Reuschel und die Fondsdepot Bank einst Kunden bei dem Wealthtech, das in Hochzeiten weit über 100 Mitarbeitende beschäftigte. Auch der Schritt ins Ausland wurde angestrebt, laut „Deutsche Startups“ flossen insgesamt mehr als 50 Millionen Euro in das nun insolvente Unternehmen. 

 

Das Geld kam unter anderem von aus der Finanzbranche bekannten Unternehmen: Ampega Asset Management als Tochterunternehmen der Talanx investierte genauso wie der Fintech-Investor Finleap, beide Unternehmen gründeten das Wealthtech 2016 mit dem Co-Founder-Team aus Christian Bartz, Marco Neuhaus und Sebastian Böttner an der Spitze. Auch Toscafund Asset Management und Goldman Sachs investierten.

Dass das Fintech allerdings vor der Insolvenz schon länger finanzielle Probleme hatte, wurde unter anderem klar, als Elinvar im Herbst 2022 rund ein Drittel seiner Belegschaft entlassen musste. Auch personelle Abgänge in der Führungsebene wurden bekannt. Goldman Sachs verkaufte zudem im Mai 2023 seine Anteile am Unternehmen, mit der Warburg Bank wechselte ein namhafter Kunde schon vor der Insolvenz den Dienstleister und dockte statt bei Elinvar bei Investify Tech an.

Im Interview mit dem private banking magazin hatte Elinvar-Mitgründer Bartz 2017 noch erklärt, dass er weniger Robos als vielmehr etablierten Vermögensverwaltern bessere Chancen auf Erfolg in der digitalen Geldanlage attestiert. Die Digitalisierung der etablierten Anlagestrategien übernahm Elinvar unter anderem mit der eigenen Whitelabel-Plattform. 

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