Analyse von HQ Trust Wie Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftswachstum korrelieren

Seit Tagen und Wochen wird die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands heiß diskutiert: in Talksendungen, auf Linkedin und auch in der Wirtschaft selbst. Denn die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands hat zuletzt gelitten – die Befürchtungen, dass das auch langfristig Folgen für die deutsche Wirtschaft haben könnte, stehen im Raum.

Zusammenhang zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum wird deutlich

Klar ist: Zwischen der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes und Wirtschaftswachstum gibt es durchaus einen Zusammenhang – wobei zu betonen ist, dass diese Korrelation nicht direkt auch einen Kausalzusammenhang haben muss. Wie sich diese Korrelation aber in Zahlen ausdrückt, hat Thomas Neukirch, Leiter der Strategischen Asset Allokation bei HQ Trust, analysiert. „Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes ist zentral für dessen künftige wirtschaftliche Entwicklung: Insbesondere im Vergleich zwischen den Ländern gibt es einen deutlichen Zusammenhang“, erklärt Neukirch die Ergebnisse seiner Analyse.

Grafik HQ Trust: Kanada und die USA sind in Sachen Wettbewerbsfähigkeit am besten positioniert.

>> Grafik vergrößern

Dafür griff Neukirch auf zwei Datensätze zurück. Zum einen war es das „World Competitiveness Ranking“ der privaten Wirtschaftshochschule IMD aus Lausanne. Zur Erinnerung: Deutschland fiel bei dem Ranking in diesem Jahr auf den 22. Rang zurück, auf den Top-Plätzen landeten Dänemark, Irland und Schweiz. Für die Auswertung nutzte Neukirch das Ranking für sieben Länder, basierend auf den Jahren von 2014 bis 2018 für das jeweilige Folgejahr.

Italien ist Schlusslicht, USA und Kanada am besten positioniert

Diese Daten verglich er mit dem durchschnittlichen realen Pro-Kopf-Wirtschaftswachstum des jeweiligen Landes in den darauffolgenden 4 Jahren. Im Ländervergleich waren laut dieser Daten die USA und Kanada am besten positioniert, wohingegen Italien noch das Schlusslicht darstellte. Einzig Kanada und Frankreich zeigten ein im Zeitverlauf stabiles beziehungsweise sogar ansteigendes Pro-Kopf-Wirtschaftswachstum.

 

„Bei Deutschland zeigt sich dagegen ein deutlicher Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit und des Pro-Kopf-Wirtschaftswachstums im Zeitverlauf“, erklärt Neukirch. Das aktuelle und deutlich schlechtere Ranking für Deutschland von 22 sei ein Indiz für ein recht schwaches zu erwartendes Pro-Kopf-Wirtschaftswachstum.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen

Mehr zum Thema

nach oben