Dank Microsoft, Novo Nordisk und Co. Norwegischer Staatsfonds macht Rekordrendite

Gut gelaunt: Nicolai Tangen, Geschäftsführer des norwegischen Staatsfonds

Gut gelaunt: Nicolai Tangen, Geschäftsführer des norwegischen Staatsfonds, der 2023 einen Rekordgewinn verbuchen konnte. Foto: Imago Images / NTB

Für den norwegischen Staatsfonds war 2023 ein Rekordjahr – im positiven Sinne. 197 Milliarden Euro Gewinn stehen zu Buche. Geschäftsführer Nicolai Tangen zeigte sich auf einer Pressekonferenz anlässlich der Zahlen zufrieden: „Trotz hoher Inflation und geopolitischen Unruhen zeigte sich der Aktienmarkt im Jahr 2023 sehr stark, verglichen mit einem schwachen Jahr 2022. Besonders Technologie-Titel zeigten eine gute Performance.“

Aktiengewinn liegt bei 21,3 Prozent

Das Plus des Staatsfonds betrug 16,1 Prozent, bei Aktien lag der Gewinn sogar bei 21,3 Prozent. Im Fixed-Income-Bereich betrug der Gewinn 6,1 Prozent, bei nicht börsennotierte Infrastrukturprojekten in erneuerbare Energien 3,7 Prozent. Bei nicht börsennotierte Immobilien gab es dafür einen Verlust von 12,4 Prozent.

Norwegische Krone hilft beim Rekord

Die norwegische Krone wertete im Laufe des Jahres gegenüber mehreren der wichtigsten Währungen ab. Dadurch stieg der Wert des Fonds um 36 Milliarden Euro an. Insgesamt beliefen sich die Zuflüsse in den Fonds auf 63 Milliarden Euro. Die Rendite des Fonds lag dennoch 18 Basispunkte unter der Rendite des Referenzindexes, was vor allem am schlechten Immobiliengeschäft lag und 47 Basispunkte unter der Referenz lag.

„Ich denke, man kann mit Fug und Recht sagen, dass das Jahr 2023 viel besser verlaufen ist, als irgendjemand vor einem Jahr erwartet hatte“, freute sich Tangen. Denn 2022 war das schwächste Jahr des weltweit größten Staatsfonds, zumindest in absoluten Zahlen. In Folge des Ukraine-Krieges und einem insgesamt turbulenten Jahr gab es einen Verlust von 145 Milliarden Euro. Dass 2022 für Staatsfonds kein einfaches Jahr war, zeigte auch das Beispiel des Nachbarlandes Schweden. Auch der deutsche Kenfo, der Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung, zeigte sich schwach.

 

Technologie-Werte waren eine Grundlage für den Erfolg

Im ohnehin gut abschneidenden Aktiensektor machten Technologie-Titel mit Abstand den meisten Gewinn aus – 79 Milliarden Euro. Konsumgüter folgten mit 32 Milliarden Euro, vor Finanzen (28 Milliarden Euro), Industrie (27 Milliarden Euro) und Healthcare (9 Milliarden Euro).

Mit Blick auf die zehn erfolgreichsten Einzeltitel finden sich dementsprechend ebenfalls viele Technologie-Werte, allen voran die sogenannten „Magnificent Seven“. Gefolgt werden diese von einer der aufsehenerregendsten Aktien: Novo Nordisk. Der dänische Pharmaproduzent ist mittlerweile die wertvollste europäische Marke, noch vor LVMH.

Die zehn Einzeltitel mit dem höchsten Gewinn: 

  • Microsoft (11,4 Milliarden Euro)
  • Apple (10,1 Milliarden Euro)
  • Nvidia (8,7 Milliarden Euro)
  • Meta (6,9 Milliarden Euro)
  • Amazon (6,5 Milliarden Euro)
  • Alphabet (6,4 Milliarden Euro)
  • Tesla (3,2 Milliarden Euro)
  • Novo Nordisk (3,0 Milliarden Euro)
  • Broadcom (2,4 Milliarden Euro)
  • ASML Holding (2,2 Milliarden Euro)

Der 1996 gegründete staatliche Pensionsfonds investiert die Einnahmen aus dem norwegischen Öl- und Gassektor und ist weltweit an mehr als 8.800 Unternehmen beteiligt, wobei er 1,5 Prozent aller börsennotierten Aktien besitzt. Der größte Staatsfonds der Welt hatte zum 31. Dezember 2023 einen Wert von 1,4 Billionen Euro. 70,9 Prozent des Fonds waren in Aktien, 27,1 Prozent in festverzinsliche Wertpapiere, 1,9 Prozent in nicht börsennotierte Immobilien und 0,1 Prozent in nicht börsennotierte Infrastruktur für erneuerbare Energien investiert.

Die gesamte Präsentation sowie ein Video der Pressekonferenz finden Sie hier.

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