2023 war ein blendendes Aktienjahr. Ganz im Gegensatz zum mauen Vorjahr 2022 – damals gerieten vor allem die sonst stets so renditeträchtigen US-Tech-Unternehmen ins Straucheln.
Von diesem Einbruch war 2023 nichts mehr zu spüren. Der Kurs der sogenannten Magnificent Seven, also von Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla, legte um 8,1 Prozent zu. Damit waren die Tech-Riesen einmal mehr die wichtigsten Renditetreiber auch in breit anlegenden Indizes.
MSCI ACWI erlebte Rally
Kapitalmarktanalyst Pascal Kielkopf vom Multi Family Office HQ Trust hat sich anhand des sehr breit gestreuten Index MSCI ACWI (knapp 3.000 Aktien aus 23 Industrie- und 24 Schwellenländern) angesehen, welche Branchen und welche Regionen besonders viel zum Aktienerfolg des vergangenen Jahres beigetragen haben.
Aktienjahr 2023: Die Verlierer 2022 waren im vergangenen Jahr die Gewinner
Die im MSCI ACWI hoch gewichteten Aktien aus Nordamerika sorgen für rund 90 Prozent der Rendite
Demnach schloss der MSCI ACWI das Jahr mit einem mustergültigen Plus von 18,6 Prozent ab. Der Löwenanteil des Erfolgs ging dabei auf die Kappe nordamerikanischer Aktien: Die Heimatregion von Apple, Nvidia und Co. sorgte für 90 Prozent der Rendite des MSCI ACWI. Schon die sieben Musterknaben allein trugen 44 Prozent zu den Indexgewinnen bei.
Währungen beeinflussen das Anlageergebnis
Davon profitierten am stärksten Anleger, die ebenfalls in der Region ansässig sind. Anlegern aus dem Euroraum dagegen, fand Kielkopf heraus, verhagelte der schwache US-Dollar die Rendite. Ihr Gewinn schmälerte sich dadurch um 2,6 Prozentpunkte.
Aktien der drei anderen großen Regionen, Europa, Pazifik und Schwellenländer, konnten zwar ebenfalls ein durchschnittliches Plus verzeichnen. Dieses machte sich jedoch weniger stark bemerkbar. „Allein schon wegen ihres deutlich geringeren Gewichts trugen sie kaum zum Indexgewinn bei“, stellt Kielkopf fest. Zumal auch dort wiederum Währungen vielfach einen Strich durch die Rechnung machten. „In der Pazifikregion und den Schwellenländern fraßen Währungsverluste je ein Drittel des Gewinns wieder auf“, so Kielkopf.
Einige Branchen im Minus
Mit Blick auf die einzelnen Sektoren, die den MSCI ACWI befeuerten, stechen eben jene Sektoren heraus, denen auch die Magnificent Seven angehören – nämlich Technologie, zyklischer Konsum und Kommunikation. Doch auch andere der insgesamt 11 unterschiedenen Sektoren konnten glänzen: „Weniger bekannt dürfte sein, dass auch Aktien aus dem Finanzwesen und der Industrie zu den Gewinnern zählten“, berichtet Kielkopf.
Insgesamt blieben die Aktiengewinne im Super-Aktienjahr 2023 recht ungleich verteilt. Die Hälfte der Sektoren habe „praktisch gar nichts zum Indexgewinn beigetragen“, stellt man bei HQ Trust fest. Sogar im Gegenteil: Es gab auch Bereiche, die von der allgemeinen Sause nicht nur nicht profitierten, sondern die sogar Verluste hinnehmen mussten. „Die als defensiv geltenden Basiskonsum- und Versorgeraktien schlossen das Jahr sogar mit einem Minus ab: Sie trugen mit -0,03 Prozent und -0,07 Prozent negativ zur ACWI-Rendite bei“, beobachtet Kielkopf.