Saudi-Arabiens Staatsfonds hat 2022 einen Verlust von 11 Milliarden US-Dollar gemacht. Zunächst berichtete Bloomberg darüber. Obwohl der Wert des verwalteten Vermögens von 667 auf 778 Milliarden US-Dollar stieg, musste der Staatsfonds, der zu den größten der Welt zählt, einen ordentlichen Verlust in Kauf nehmen. Im Jahr 2021 konnten noch 19 Milliarden Gewinn gemeldet werden.
Wie sich die Zahlen auf die Rendite auswirken ist noch offen, 2021 betrug diese 25 Prozent. 2016 wurde aus der im Inland agierenden Holdinggesellschaft der Staatsfonds gegründet. Seitdem ist der Public Investment Fund auf globaler Einkaufstour, die immer wieder für Aufsehen sorgen.
Videospiele, E-Autos und viel Sport
Mit dem Public Investment Fund versucht Saudi-Arabien seine Abhängigkeit von Einnahmen aus Erdöl zu verringern. So wurden beispielsweise Anteile von mehreren namhaften Videospielherstellern, wie Nintendo oder Activision Blizzard, erworben. In einem gemeinsamen Joint-Venture mit Taiwans Foxconn soll die E-Automarke „Ceer“ auf den Markt gebracht werden.
In der jüngeren Vergangenheit war aber besonders Sport ein sehr großer Investitionsbereich. So wurde 2021 der englische Traditionsverein Newcastle United aufgekauft. In der heimischen Saudi Pro League besitzt der Fonds gleich an vier Vereinen die Mehrheit der Anteile. Al-Nassr sorgte bereits für Aufsehen, als Weltstar Cristiano Ronaldo dort unterschrieb. Seitdem ist die Pro League bemüht, weitere große Namen anzuziehen – an Lionel Messi biss man sich die Zähne jedoch aus.
In den letzten Monaten stand die Golf-Szene im Vordergrund. Nachdem Saudi-Arabien mit seinem aufstreben LIV-Turnier und zahlreichen Abwerbungen vom Sportverband PGA gekommen war, fusionieren beide nun. Ein Formel-1-Rennen, Box-Weltmeisterschaften sowie 2029 die Asien-Winterspiele finden bereits in dem Wüstenstaat statt.
Andere Staatsfonds ebenfalls mit Verlusten
Neben dem Public Investment Fund machten im vergangenen Jahr aber auch andere Staatsfonds größere Verluste – so zum Beispiel auch Kenfo, Deutschlands Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung. Singapurs Temasek Holdings und Norwegens Staatsfonds im Wert von 1,3 Billionen US-Dollar machten teils Rekordverluste.
Die Saudis haben jedoch einen Ausgleichspuffer für ihren Staatsfonds: So übertrug die Regierung dieses Jahr weitere 4 Prozent des Energieriesen Aramco an den Public Investment Fund, der Wert liegt bei knapp 80 Milliarden US-Dollar. Bis 2030 will das saudische Königshaus den Staatsfonds zum wertvollsten weltweit machen.