Silicon Valley Bank und Co. Nach Milliardenverlust: Schwedischer Pensionsfonds feuert Chef

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Nach Milliardenverlust: Schwedischer Pensionsfonds feuert Chef
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Magnus Billing muss Alecta verlassen

Magnus Billing muss Alecta verlassen: Der Jurist stand knapp zehn Jahre an der Spitze von Schwedens größtem Pensionsfonds. Foto: Alecta

Fast zehn Jahre lang war Magnus Billing Chef von Alecta, seit 2005 arbeitet er für den größten schwedischen Pensionsfonds, nun wurde der Jurist entlassen. Vorausgegangen waren Milliardenverluste, welche die Pensionskasse in den vergangenen Monaten mit ihren Beteiligungen an kriselnden US-Banken, unter anderem der mittlerweile bankrotten Silicon Valley Bank, gemacht hat.

Insgesamt meldetet das Management des Fonds gut 1,7 Milliarden Euro Verlust.  Allein durch den Verkauf von First-Republic-Aktien büßte der Fonds im März 7,5 Milliarden schwedische Kronen (knapp 676 Millionen Euro) ein. Kurz zuvor hatte die Pensionskasse mitgeteilt, dass durch den Kollaps der US-Geldhäuser Silicon Valley Bank und Signature Bank insgesamt Investitionen im Wert von 12 Milliarden Kronen (rund 1,05 Milliarden Euro) verloren gegangen seien. Wegen der Verluste musste unlängst bereits die langjährige Aktienchefin Liselotte Ledin gehen. Mit der Absetzung von Billing wollen die Verantwortlichen bei Alecta nach eigenen Angaben Vertrauen wiederherstellen.

 

 

 

Der Fall sorgte für eine Diskussion in Schweden, es kam zu einer internen Untersuchung der Investitionsprozesse sowie eine Vorladung durch die Financial Supervisory Authority (FSA). „Für uns als Investor ist das natürlich ein großer Misserfolg“, erklärte Ex-Alecta-Chef Billing.

Die Pensionskasse sucht nun einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Zunächst übernimmt die Vize-Vorstandsvorsitzende Katarina Thorslund das Amt. Die Ökonomin ist seit 2003 in diversen Leitungspositionen bei dem Staatsfonds angestellt.

Über Alecta: 

Alecta verwaltet Kapitalanlagen in Höhe von 1,2 Billionen Kronen (rund 120 Milliarden Euro) für 2,6 Millionen Privatkunden und 35.000 Unternehmen. Damit gehört Alecta zu den zehn größten Einrichtungen ihrer Art in der EU.

 

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