Richtet sich an institutionelle Investoren Deutsche Börse startet regulierte Krypto-Plattform

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Richtet sich an institutionelle Investoren
Deutsche Börse startet regulierte Krypto-Plattform
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Carlo Kölzer von der Deutschen Börse: „Wir wollen institutionellen Kunden in Europa vertrauenswürdige Märkte für Krypto-Assets bieten.“

Carlo Kölzer von der Deutschen Börse: „Wir wollen institutionellen Kunden in Europa vertrauenswürdige Märkte für Krypto-Assets bieten.“ Foto: Deutsche Börse

Die Gruppe Deutsche Börse handelt nun über die Deutsche Börse Digital Exchange (DBDX) mit Krypto-Assets. Die regulierte Krypto-Spot-Plattform richtet sich an institutionelle Kunden. Das Angebot beinhaltet auch Abwicklung und Verwahrung der Assets.

Mit dem Angebot will die Deutsche Börse laut eigenen Aussagen eine Marktlücke schließen und gleichzeitig ins Zentrum des wachsenden institutionellen Markts für digitale Vermögenswerte vorrücken. Im ersten Schritt läuft der Handel an der DBDX über eine Preisanfragefunktionalität (Request for Quote, RFQ), später soll auch multilateraler Handel möglich sein. Während die Deutsche Börse den Handelsplatz betreibt, übernimmt die deutsche Tochter der Schweizer Crypto Finance die Abwicklung und Verwahrung der Geschäfte. 

Die DBDX soll dabei auch die notwendige Weiterentwicklung des Markts für digitale Vermögenswerte hin zu einem vertrauenswürdigen Ökosystem unterstützen, das institutionellen Standards entspricht.

„Wir wollen institutionellen Kunden in Europa vertrauenswürdige Märkte für Krypto-Assets bieten, die sich durch Transparenz und Sicherheit auszeichnen und in denen die Abläufe den regulatorischen Erfordernissen entsprechen. Das stärkt die Integrität und Sicherheit des gesamten Marktes“,  kommentiert Carlo Kölzer, Leiter FX & Digital Assets bei der Deutschen Börse und ergänzt: „Als Digital Native für Handel, Abwicklung und Verwahrung von Krypto-Assets nimmt Crypto Finance eine Schlüsselrolle in der Wertschöpfungskette ein. Dies ist ein erster Schritt hin zu dem in der Strategie Horizon 2026 formulierten Ziel der Deutschen Börse, eine führende Rolle bei der Digitalisierung von Assetklassen einzunehmen.“

 

Ende 2023 bekräftigte die Gruppe Deutsche Börse als Teil ihrer Strategie „Horizon 2026“ das Ziel, eine regulierte Plattform für digitale Vermögenswerte aufzubauen. Im Februar gewährte die Bafin der Crypto Finance (Deutschland) vier Lizenzen, die unter anderem den regulierten Handel mit digitalen Vermögenswerten sowie Abwicklungs- und verwahrleistungen umfassen. Diese Lizenzen zählten zu der Voraussetzung für den Start der Plattform, die bereits eine Lizenz als Multilateral Trading Facility (MTF) erhalten hatte.

Studie untermauert Interesse institutioneller Investoren

Laut eine Studie der Kryptobörse Bybit ist der Anteil von Bitcoin und Ethereum in institutionellen digitalen Vermögensportfolios im zweiten Halbjahr 2023 von 50 auf 80 Prozent gestiegen. Im Gegensatz zu Privatanlegern, die Bitcoin bevorzugen, setzen institutionelle Investoren demnach zunehmend auf Ethereum. Der Anteil dieser zweitgrößten Kryptowährung ist bis Ende Januar auf 39,8 Prozent angewachsen und damit an Bitcoin (39,5 Prozent) vorbeigezogen. Auch Stablecoins werden laut Studie stärker nachgefragt, sie machen inzwischen etwa 15,5 Prozent digitaler institutioneller Portfolios aus. Laut Bybit haben sich institutionelle Investoren fast vollständig aus Positionen in Token-Kategorien wie Meme, KI und BRC-20 zurückgezogen.

Bitcoin-ETF-Rekorde in den USA

Die Genehmigung der US-Börsenaufsicht für Bitcoin-ETFs Anfang des Jahres spült viel Geld in die aufgelegten Vehikel. Laut „Wall Street Journal“ ist das Gesamtvermögen der zehn bislang in den USA angebotenen Fonds auf rund 50 Milliarden US-Dollar angestiegen. Der Bitcoin-Fonds von Blackrock erreichte demnach die Marke von 10 Milliarden Dollar an Volumen so schnell wie kein anderer ETF zuvor. Und auch der Bitcoin-Fonds von Fidelity soll derzeit mehr als 6 Milliarden US-Dollar schwer sein, wäre damit bereits der drittgrößte börsengehandelte Fonds der Gesellschaft im gesamten Portfolio.

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Bitcoin-ETFs ermöglichen es Anlegern, indirekt in Bitcoin zu investieren, ohne den Umweg über eine Kryptobörse wie Coinbase gehen zu müssen. Für das Auflegen des ETF verlangen Banken und Fondshäuser Gebühren vom Anleger, bei Blackrock beispielsweise sind das 0,25 Prozent der Anlagesumme pro Jahr. 

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