Halbjahresbilanz BayernLB lässt LBBW und Helaba hinter sich und baut DKB aus

Der Hauptsitz der Bayern LB in München

Der Hauptsitz der Bayern LB in München: Die Landesbank legte eine gute Halbjahresbilanz vor, dank DKB und EZB. Foto: Imago Images / Sven Simon

485 Millionen Euro im Vergleich zu 158 Millionen Euro in den ersten beiden Quartalen des Vorjahres. Die BayernLB verdreifacht damit also ihren Gewinn. Gründe dafür sind unter anderem ein Anstieg des Zinsüberschusses und die Auflösung von Risikovorsorge.

Zum Vergleich. Bei der Helaba war der Vorsteuergewinn in den ersten sechs Monaten 2021 auf 293 Millionen Euro gestiegen, im selben Zeitraum 2020 gab es noch einen Verlust von 274 Millionen Euro. Die LBBW erwitschaftete mit 428 Millionen Euro den höchsten Gewinn seit zehn Jahren. 2020 lag das Plus noch bei rund 100 Millionen Euro.

„Wir sind zufrieden mit dem Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr, alle Kundensegmente der BayernLB haben ihr Ergebnis deutlich gesteigert“, sagte Stephan Winkelmeier, Vorstandsvorsitzender der BayernLB. Der Zinsüberschuss kletterte auf knapp über eine Milliarde Euro. Zur Begründung verwies die Landesbank auf Neugeschäfte und die Teilnahme an EZB-Tendern – sie verdiente beim Zinsergebnis 164 Millionen Euro aus der Beteiligung an den TLTRO-Programmen der EZB. Auch das Provisionsergebnis legte zu. Zugleich entlastete die Auflösung von Risikovorsorge in Höhe von netto 44 Millionen Euro die Halbjahreszahlen.


Angesichts der gutes Starts in 2021 hob die BayernLB ihre bisherige Jahresprognose an und rechnet für 2021 mit einem Vorsteuerergebnis von 500 bis 700 Millionen Euro. Im März lag diese noch bei 200 Millionen Euro bis 400 Millionen Euro. „Zum einen ist das zweite Halbjahr oftmals von höherer Risikovorsorge geprägt. Zum anderen fällt natürlich der hohe positive Sondereffekt aus den EZB-Tendern weg”, erläutert Finanzchef Markus Wiegelmann die Prognose gegenüber Bloomberg.

Zudem erklärte die BayernLB, dass ein Verkauf der Deutschen Kreditbank (DKB) – entgegen einiger Branchenvermutungen – nicht zur Debatte stehen würde. Die DKB sei „integraler Bestandteil des BayernLB-Konzerns”, betont Wiegelmann. Die Abhängigkeit von der DKB ist aber auch eher noch größer geworden – im ersten Halbjahr erwirtschaftete sie mehr als die Hälfte des gesamten Vorsteuergewinns und hat mittlerweile 4,8 Millionen Kunden. Sie bleibt damit die Nummer zwei der deutschen Direktbanken, hinter der ING, und sie soll weiterwachsen. Investiert hat der Münchener Mutterkonzern deshalb in Vertrieb, Personal und IT.

Der Vorstand der Landesbank nahm die Halbjahresbilanz zum Anlass, um  Ziele zu bekräftigen: Demnach soll die DKB vor allem mit Privatkunden wachsen. Dazu passt, dass die Direktbank ab Oktober zum Entschädigungsfonds der deutschen Privatbanken gehört. Weil die BayernLB zudem noch in diesem Jahr den Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag mit der Tochter beenden wird, soll die Kapitaldecke der DKB auf ein marktübliches Niveau aufgepolstert werden. Des Weiteren soll das Immobiliengeschäft ausgebaut werden. Bei den Finanzierungen für Unternehmenskunden wird der Schwerpunkt auf Zukunftsbranchen wie Energie, Technologie, Mobilität, Maschinen- und Anlagenbau, Bau und Grundstoffe gelegt.

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