Untersuchungszeitraum 2000 bis 2021 Studie belegt Überrendite von Private Equity gegenüber dem Aktienmarkt

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In Hochkonjunkturphasen bei einem Wachstum des Aktienmarktes von über 15 Prozent pro Jahr ergibt sich dagegen ein Alpha von circa 26 Prozent. In einem Umfeld mit moderatem Wachstum erzielt Private Equity ebenfalls ein Alpha von knapp 11 Prozent. In einem stabilen Umfeld mit gering positiver oder negativer Aktienmarktrendite ergibt sich ein Alpha von 5 Prozent.

Quelle: Golding


Hinsichtlich einzelner Marktsegmente zeigt sich ebenfalls quer über unterschiedlichste Wirtschaftssektoren konsistent ein Alpha. Besonders groß fällt die Überrendite im Kommunikations-Sektor und im Energie-Sektor mit 15,5 Prozent respektive 13,6 Prozent aus. Weniger stark war das Alpha in der Konsumgüterindustrie und dem Gesundheitswesen mit 8,1 Prozent beziehungsweise 8,5 Prozent ausgeprägt

Um die Renditen aus Aktien und Private Equity direkt vergleichbar zu machen, wurden Anpassungen an den jeweiligen Renditen vorgenommen. Bei Aktien wurden drei Effekte berücksichtigt: Das Timing, also die jeweiligen Zeitpunkte der Ab- und Zuflüsse, der Einfluss der Branchenentwicklung auf das jeweilige Unternehmen sowie der LeverageEffekt, also der Verschuldungsgrad eines Private Equity-Investments im Vergleich zum börsennotierten Unternehmen.


Die Rendite der Private Equity-Transaktionen wird ebenfalls angepasst. Zinsfaktor für die Wiederanlage ist dabei ein Aktienindex und nicht, wie für den Standard-IRR, der interne Zinsfuß. Die Differenz aus beiden Renditewerten ist das Alpha von Private Equity.

Datenbasis belegt Wiederholbarkeit von Überrendite zu Aktien

Die Alpha-Studie fußt auf einer Datenbasis von rund 4.300 realisierten Einzelinvestitionen aus der Transaktionsdatenbank von Golding. Diese Datenbasis lässt nicht nur die Bildung von Durchschnittswerten für das erzielte Alpha zu, sondern ermöglicht auch die differenzierte Betrachtung einzelner Marktphasen und -segmente. Des Weiteren geht die Studie über den Umfang früherer Untersuchungen hinaus, weil sie nicht nur absolute Renditemaße wie IRR oder TVPI, sondern auch die Alpha-Outperformance untersucht.

Die Resultate liefern eine empirische Fundierung der positiven Persistenz des Alphafaktors von Private Equity über einen längeren Zeitraum. „Investoren können sich nicht auf absolut erzielte Renditen als Indikator für zukünftige Performance von Private-Equity-Fonds verlassen. Das Alpha hingegen eignet sich sehr wohl zur Auswahl eines Fondsmanagers. Fonds, die in der Vergangenheit ein überdurchschnittliches Alpha erzielt haben, werden mit höherer Wahrscheinlichkeit als andere Fonds auch in der Zukunft ein überdurchschnittliches Alpha aufweisen“, erläutert Gottschalg von der HEC School of Management.

Details zur Studie finden sich hier zum Download

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