Studie von PwC Family Offices waren 2021 in Deal-Laune

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„Die Hauptgründe für den Aufstieg der Club Deals sind der zunehmende Umfang der Investitionen – was bedeutet, dass mehr Investoren benötigt werden, um das erforderliche Kapital beizusteuern – und der Wunsch nach Risikodiversifizierung“, schreiben die PwC-Analysten in der Studie und führen aus: „In einer unsicheren Welt sind Family Offices zunehmend daran interessiert, die Risiken und Chancen ihrer Investitionen zu teilen.“

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Quelle: PwC

Das wirkt sich auch auf das Volumen der Deals aus. Wohl auch getrieben von der finanziellen Feuerkraft von beispielsweise Private-Equity-Investoren stieg die Zahl der Mega-Deals – also Beteiligungen mit einem Volumen von mehr als 2,5 Milliarden Dollar – auf 20 an. Der bisherige Rekordwert lag bei 15 Mega-Deals, die jeweils in den Jahren 2017 und 2020 abgeschlossen wurden. Die größte von einem Family Office unterstützte Transaktion in Europa im Jahr 2021 war der Zusammenschluss der Groupe PSA und Fiat Chrysler Automobiles zu Stellantis mit einem Gegenwert von 21,2 Milliarden Euro. Die Familie Peugeot hält 19,5 Prozent der Stimmrechte an PSA, während die Familie Agnelli über ihr Family Office Exor in den Niederlanden 42,1 Prozent der Stimmrechte an Fiat Chrysler hält.

Der Sektor, in dem Family Offices am meisten Kapital investierten, war dagegen das Gesundheitswesen. 255,9 Milliarden Euro waren es insgesamt, danach folgten Konsumgüter- und Automobil- sowie Industriebranchen. Die numerisch meisten Transaktionen gab es bei den Immobilien, danch folgt die Computer- und Elektronikbranche. „Es scheint wahrscheinlich, dass der hohe Wert der Gesundheits- und Biotech-Deals zumindest teilweise das steigende Interesse und die Investitionen in die Biowissenschaften als Folge der Pandemiebekämpfung widerspiegelt“, schreiben die PwC-Analysten.

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Quelle: PwC

Geografisch fokussierten sich die Family Offices Im Immobiliensektor vor allem auf die USA, wo mit Abstand die meisten Transaktionen stattfanden. Danach folgen das Vereinigte Königreich sowie Deutschland auf dem dritten Rang, wobei in Frankreich und der Schweiz die Zahl der Deals am stärksten stieg. Auch in Sachen Private Equity legte Frankreich an Attraktivität deutlich zu, noch deutlicher stieg die Transaktionszahl in Spanien.

Die attraktivsten Private-Equity-Märkte für Family Offices bleiben das Vereinigte Königreich und Deutschland sowie ihre jeweiligen Hauptstädte Berlin und London. Im Immobilienbereich sind Miami und London die mit Abstand beliebtesten Märkte bei Family Offices. Trotz der Pandemie und einem gewissen Homeoffice-Trend ist die bevorzugte Nutzungsart noch immer die Büroimmobilie, danach folgen Einzelhandelsstandorte und Mehrfamilienhäuser.


„Wir erwarten, dass Family Offices sich zunehmend auf neue Direktinvestitionen konzentrieren werden, sowohl in Form von Club Deals mit Private Equity als Vermittler als auch von Co-Investments mit Private Equity als Ankerinvestor“, erklärt Nicolo Anzivino, Partner bei PwC in Italien. Wegen des herausfordernden Marktumfelds mit steigender Inflations- und Zinsrate seien direkte Beteiligungen eine für Family Offices gute Möglichkeit, die Langzeitziele für den Vermögensaufbau zu erreichen.

Die gesamte Studie in englischer Sprache finden Sie hier.

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