Colosseum in Essen RAG-Stiftung und Eon kaufen Industriedenkmal

Das Colosseum von Essen: Die RAG-Stiftung und Eon haben gemeinsam das denkmalgeschützte Gebäude erworben.

Das Colosseum von Essen: Die RAG-Stiftung und Eon haben gemeinsam das denkmalgeschützte Gebäude erworben. Foto: imago images / Rupert Oberhäuser

Die RAG-Stiftung und Eon steigen in die Unterhaltungsindustrie ein: Die beiden Gesellschaften mit Sitz im nordrhein-westfälischen Essen haben gemeinsam das denkmalgeschützte Colosseum Theater in ihrer Heimatstadt erworben. Verkäufer der Veranstaltungshalle am Berliner Platz in der Essener Innenstadt ist das Musicaltheaterunternehmen Stage Entertainment aus Hamburg. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Die Übergabe der Immobilien soll zum 1. Juli 2020 erfolgen.

Die Investition in die frühere Werkhalle des Industrieunternehmens Friedrich Krupp ist Teil der Kapitalanlagestrategie der RAG-Stiftung. Diese sieht nach Angaben dieser Stiftung bürgerlichen Rechts vor, in profitable Immobilienwerte zu investieren. Die Käufer wollen der ehemaligen Fabrikhalle neuen Glanz verleihen und sie als eine Art Zentrum für Innovation entwickeln, in dem sich zum Beispiel Start-up-Unternehmen und Kreative austoben können. Außerdem wollen die neuen Eigentümer das Gebäude weiterhin für kulturelle Veranstaltungen nutzen. 

Investment für den Pensionsfonds 

Eon will die Beteiligung an der Immobilie in den Eon Pensionsfonds einbringen. Konzernchef Johannes Teyssen kommentiert: „Als langfristig orientierter Investor freuen wir uns gemeinsam mit der RAG-Stiftung einen Beitrag zu leisten, damit Essen und das Ruhrgebiet als Standort für Innovationen gestärkt werden.“ 

Die RAG-Stiftung muss jedes Jahr 300 Millionen Euro für sogenannte Ewigkeitslasten aus dem Bergbau auszahlen. Dafür nutzt sie die Erträge aus ihrem 18,6 Milliarden Euro schweren Anlageportfolio, das aus Aktien, Staats-, Unternehmensanleihen und Fonds sowie strategischen Unternehmensbeteiligungen und nun auch dem Essener Colosseum besteht. Im November 2019 beteiligte sich die Stiftung an der Rating-Agentur Scope. Im Gegenzug verkauft die im Jahr 2007 gegründete Kohlestiftung und Hauptaktionärin der Evonik AG immer wieder Anteile an dem Unternehmen. Zuletzt versilberten die Essener am 13. Januar 2020 ein großes Aktienpaket des Chemiekonzern im Rahmen einer Privatplatzierung, um ihr Portfolio noch breiter aufzustellen. 

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