Nach dem Verkauf weiterer Evonik-Aktien RAG-Stiftung stellt ihr Portfolio noch breiter auf

Jürgen Rupp ist Finanzvorstand der RAG-Stiftung: Die Hauptaktionärin des Chemiekonzerns Evonik hat weitere Anteile des Unternehmens verkauft.

Jürgen Rupp ist Finanzvorstand der RAG-Stiftung: Die Hauptaktionärin des Chemiekonzerns Evonik hat weitere Anteile des Unternehmens verkauft. Foto: RAG-Stiftung

Die RAG-Stiftung hat am 13. Januar 2020 weitere Aktien des Chemieunternehmens Evonik im Rahmen einer Privatplatzierung verkauft. Insgesamt trennte sich die im Steinkohlebergbau verwurzelte Stiftung von 25 Millionen Aktien. Das entspricht knapp 5,4 Prozent aller Anteilsscheine des Unternehmens, das an der Börse mit etwa 3,5 Milliarden Euro bewertet wird.

Der Verkaufspreis beträgt 25,30 Euro je Aktie. In den vergangenen zwölf Monaten notierte das Papier der im M-Dax der mittelgroßen deutschen Unternehmen notierten Evonik zwischen 21 und 27,60 Euro. Der Verkauf spülte ohne Berücksichtigung von Kosten rund 632 Millionen Euro in die Kasse der Stiftung. 

Gleichzeitig setzt die Hauptaktionärin ihre Strategie fort, ihre Vermögensbasis und das dazugehörige Anlageportfolio noch breiter zu streuen. In dem Zusammenhang sucht die RAG-Stiftung neue Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr veröffentlichte sie mehrfach Stellenausschreibungen. Gesucht waren Spezialisten für Wachstumsfinanzierung und spezialisierte Manager für Aktien-, Renten- und alternative Anlagen. 

Zuletzt verkaufte die Stiftung im September 2018 16,3 Millionen Evonik-Aktien im Wert von 500 Millionen Euro an institutionelle Investoren. Damals kassierte die Verkäuferin allerdings noch 30,65 Euro je Aktie. 

Mit ihren Aktienverkäufen reduziert die RAG-Stiftung ihre Abhängigkeit vom operativen Erfolg des Spezialchemieanbieters mit Sitz in Essen. Allerdings will der Vorstandsvorsitzende der RAG-Stiftung, Bernd Tönjes, „langfristig ein signifikanter Anteilseigner“ des Unternehmens bleiben. Er erwartet, dass die Platzierung die Handelbarkeit der Aktie an den Börsen verbessert und die Liquidität der Aktie erhöhen wird. Nach dem Verkauf hält die RAG-Stiftung nun noch etwa 58,9 Prozent der Aktien, die derzeit eine Dividendenrendite von 4,3 Prozent bieten. Die Analysten des US-amerikanischen Finanzhauses Bernstein Research attestieren dem Wertpapier ein Kursziel von 30 Euro. Die Deutsche Bank sieht das Kursziel bei 37 Euro.

Die RAG-Stiftung muss jedes Jahr 300 Millionen Euro für sogenannte Ewigkeitslasten aus dem Bergbau auszahlen. Dafür nutzt sie die Erträge aus ihrem 18,6 Milliarden Euro schweren Anlageportfolio, das aus Aktien, Staats-, Unternehmensanleihen und Fonds sowie strategischen Unternehmensbeteiligungen besteht. Im November 2019 beteiligte sich die Stiftung an der Rating-Agentur Scope.

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