„Keine strategischen Differenzen“ Apobank-Chef Schellenberg spricht über die Neuausrichtung

Matthias Schellenberg von der Apobank

Matthias Schellenberg von der Apobank: Der Vorstandsvorsitzende gibt Einblicke in die Strategie für das Institut. Foto: Apobank

Im März 2022 übernahm Matthias Schellenberg bei der Apobank den Vorsitz im Vorstand. Das Institut hatte zuvor noch immer mit den Auswirkungen einer verpatzten IT-Migration zu kämpfen. Auch im Private Banking kam es zu Abgängen von Beratern, weil die neuen Vertriebsvorgaben nur wenig Raum für die individuelle Beratung ließen – und stattdessen das Depotvolumen in der eher standardisierten Vermögensverwaltung wachsen soll.

 

Zumindest an den Wachstumsplänen in der Vermögensverwaltung hält auch Schellenberg fest. Im Interview mit der Börsen-Zeitung gibt er an, das Depotvolumen innerhalb der kommenden fünf Jahre verdoppeln zu wollen. Die Vermögensberatung solle künftig gleichberechtigt neben der Finanzierungsberatung stehen, auch wenn letztere Kern des Geschäfts sei. Jeder Kunde wird laut Börsen-Zeitung einen Ansprechpartner haben, der ihn über den gesamten Lebenszyklus begleitet. Bei Spezialthemen werden dann Experten aus den jeweiligen Abteilungen hinzugezogen.

Bei der Apobank sollen Stellen abgebaut werden

Der Apobank stehen aber auch Stelleneinsparungen bevor, wie Schellenberg im Interview verrät. Wo und wie viele Jobs wegfallen, gibt er aber noch nicht an. Auch Sachkosten sollen sinken. Strategische Differenzen seien zudem nicht der Hintergrund der jüngsten Abgänge von Jenny Friese und Eckhard Lüdering aus dem Apobank-Vorstand gewesen. Wenn es im Vorstand Beschlüsse zur Strategieagenda gegeben habe, hätten alle Mitglieder diese Beschlüsse einstimmig mitgetragen. Auch zu weiteren Themen, wie der Neuaufstellung im IT-Bereich, dem Fokus auf die Gesundheitsbranche, der Prozessoptimierung und dem Finanzierungsgeschäft, äußert sich Schellenberg im Interview.

Schellenberg hatte den Vorstandsvorsitz bei der Apobank nach dem kurzfristigen Abgang von Ulrich Sommer übernommen. Zuvor bekleidete er bereits leitende Positionen bei M.M. Warburg & CO, Merck Finck und der UBS. Schellenberg waren zuletzt zweifelhafte Projektvergaben vorgeworfen worden. Ein Gutachten entlastete den Vorstandschef aber.

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