Die DZ Bank übernimmt das Verwahrstellengeschäft der Apobank. Das geht aus einer Medienmitteilung hervor, die das genossenschaftliche Institut am Donnerstagvormittag veröffentlicht. Damit wacht die DZ Bank, die Ende 2022 noch über 300 Milliarden Euro verwahrte, künftig über 21 Milliarden Euro mehr. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Apobank-Verwahrstelle erhalten demnach die Möglichkeit, zum genossenschaftlichen Zentralinstitut zu wechseln.
Apobank will institutionelles Geschäft schärfen
Die Apobank baut damit weiter an ihrer Organisation und Ausrichtung. Im Interview mit dem private banking magazin erklärte Apobank-Vorstandschef Matthias Schellenberg vor einigen Wochen, dass sich das genossenschaftliche Institut künftig auch von Geschäftsfeldern verabschieden könnte, die „nicht funktioniert haben“. Nun trennt sich die Apobank von ihrem Verwahrstellengeschäft – um das „Profil im institutionellen Geschäft“ zu schärfen, wie es in der Pressemitteilung heißt. Künftig wolle sich die Bank im institutionellen Kundengeschäft auf spezialisierte Lösungen für verpflichtungsorientierte Anlegende konzentrieren.
„Die Entscheidung, die Verwahrstelle zu übertragen, ist ein weiterer Schritt im Rahmen unserer Agenda 2025“, kommentierte Schellenberg. Die institutionellen Verwahrstellen-Kunden könnten auch bei der DZ Bank auf die Erfüllung investmentrechtlicher Anforderungen und größtmögliche Flexibilität bauen. Die DZ Bank belegt im Ranking von Deutschlands größten Verwahrstellen den vierten Rang und ist Marktführer für Immobilien- und Sachwerte-Fonds.
Ende 2022 waren in Deutschland noch 33 Verwahrstellen aktiv – nun verschwindet mit der Apobank ein weiterer Anbieter vom Markt. Bereits in den vergangenen Jahren war die Zahl aktiver Verwahrstellen zurückgegangen. Im Rahmen der Konsolidierung hatten etwa auch im öffentlich-rechtlichen Sektor zwei Institute ihr Verwahrstellengeschäft gebündelt: Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) übernahm das Segment von der Landesbank Hessen-Thüringen, kurz Helaba. Mit einem verwahrten Vermögen von 163 Milliarden Euro liegt die LBBW auf Platz sieben der größten Verwahrstellen Deutschlands.
Apobank-Jahresüberschuss und Vermögensverwaltungsgeschäft nahezu unverändert
Derweil hat die Apobank auch ihre Geschäftsergebnisse für 2022 veröffentlicht. Der Jahresüberschuss betrug 65,8 gegenüber 65,4 Millionen Euro im Jahr 2021, nach Reservenbildung lag das Betriebsergebnis vor Steuern mit 151,5 Millionen Euro ein Fünftel über seinem Vorjahreswert. Das Darlehensgeschäft wuchs leicht, während das Depotvolumen von 11,9 auf 10,3 Milliarden Euro zurückging – trotz netto neugewonnener Mittel. Das mandatierte Volumen in der Vermögensverwaltung blieb stabil bei 4,8 Milliarden Euro.