Erlaubnis Helaba und LBBW dürfen Kompetenzen bündeln

LBBW-Vorstandschef Rainer Neske

LBBW-Vorstandschef Rainer Neske: „Mit der Bündelung der Kompetenzen erhöhen wir die Schlagkraft der Sparkassen-Finanzgruppe insgesamt. Davon profitieren zuvorderst unsere Kunden.“ Foto: LBBW

Die Landesbanken Helaba und LBBW haben einen Vertrag zur Bündelung von Kompetenzen in diversen Feldern des Sparkassengeschäfts unterzeichnet. Nun wurde dafür die fusionskontrollrechtlichen Freigabe durch die Kartellbehörden erteilt. Die Umsetzung der Maßnahmen beginnt damit und ist in mehreren Schritten bis Anfang 2023 geplant.

In dem Vertrag einigten sich die Landesbanken, dass das Zins-, Währungs- und Rohstoffmanagement (ZWRM) für Sparkassenkunden zukünftig bei der LBBW liegen wird. Die LBBW, die bereits das ZWRM-Geschäft für Sparkassenkunden der BayernLB sowie der HCOB, der früheren HSH Nordbank übernommen hat, baut hier ihre bereits führende Marktposition weiter aus und ist in der Folge zentraler Partner für Sparkassen im ZWRM-Geschäft. Zum 30.06.2022 wird dementsprechend die Helaba das ZWRM-Neugeschäft für die Endkunden der Sparkassen einstellen.

Die Helaba beendet das Verwahrstellengeschäft für Spezial- und Publikumsfonds

Das sonstige Geschäft mit Sparkassen, insbesondere das umfangreiche Produktangebot für das Depot-A-Geschäft, sowie ZWRM-Geschäfte mit eigenen Corporate- und Mittelstandskunden werden von der Helaba weiterhin unverändert angeboten. Bis zum 31.12.2022 wird die Helaba zudem das Verwahrstellengeschäft für Spezial- und Publikumsfonds beenden und ihren Kunden den Wechsel zur LBBW empfehlen. Die LBBW weist zum Halbjahr 2021 ein verwahrtes Fondsvermögen von 138 Milliarden Euro, die Helaba von 63 Milliarden Euro auf.

Durch die Transaktion plant die LBBW, ihre führende Position als Anbieter von Verwahrstellendienstleistungen für Spezialfonds unter den öffentlich-rechtlichen Banken auszubauen. Im Gegenzug wird die Helaba innerhalb der Sparkassenfinanzgruppe der führende Anbieter im Sorten- und Edelmetallgeschäft. Vertraglich vereinbart wurde, dass die LBBW ihr physisches Sorten- und Edelmetallgeschäft bis zum 01.01.2023 an die Helaba vermittelt. Einzig das Münzkabinett der BW Bank ist von der Vereinbarung ausgenommen. Damit festigt die Helaba ihre Position und baut in diesem Geschäftsbereich ihre Rolle als zentraler Verbundpartner der Sparkassen aus.

Zudem wurde vereinbart, bei der Helaba künftig das dokumentäre Auslandsgeschäft und den Auslandszahlungsverkehr für Sparkassen beziehungsweise deren Kunden zu bündeln. Die LBBW stellt das AZV- sowie DOK-Neugeschäft für Sparkassen zum 31.12.2022 ein und wird ihren Sparkassen empfehlen, künftig Leistungen in diesem Geschäftsbereich von der Helaba zu beziehen. Die Helaba steht in der Folge als zentraler Partner im Auslandszahlungsverkehr und im dokumentären Geschäft für die Mehrheit der Sparkassen in Deutschland zur Verfügung. Das dokumentäre Auslandsgeschäft sowie den Auslandszahlungsverkehr für ihre eigenen Unternehmenskunden wird die LBBW weiterhin selbst ausführen und auch für ihre Korrespondenzbanken im Ausland im vollen Umfang tätig bleiben.

„Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt, die Strukturen in der Sparkassen-Finanzgruppe effizienter zu gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken. Wir wollen so die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Sparkassen ausweiten und die Rolle der Helaba als zentraler Korrespondent und führender Zahlungsverkehrsdienstleister der S-Finanzgruppe ausbauen“, sagt Thomas Groß, CEO der Helaba.

„Mit der Bündelung der Kompetenzen erhöhen wir die Schlagkraft der Sparkassen-Finanzgruppe insgesamt. Davon profitieren zuvorderst unsere Kunden“, sagt LBBW-Vorstandschef Rainer Neske und ergänzt: „Zugleich bauen wir als LBBW unsere starke Position im Kapitalmarktgeschäft weiter aus.“

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