Die Hypovereinsbank hat den Verkaufsprozess für Wealthcap beendet. Das teilt das Münchener Institut – das zum italienischen Unicredit-Konzern gehört – im aktuellen Geschäftsbericht für das Jahr 2023 mit. Demnach habe man sich im zweiten Halbjahr 2023 dazu entschieden, Wealthcap mit sämtlichen Tochtergesellschaften zu behalten. Laut Medienberichten stand die Asset-Management-Gesellschaft der Hypovereinsbank zwischenzeitlich bereits kurz vor einem Verkauf, „Finanz-Szene“ (Bezahlschranke) hatte nun zuerst über das Ende der Verkaufspläne berichtet.
Wealthcap ist als Asset Manager vor allem auf Sachwertanlagen fokussiert, bietet entsprechende Produkten für Immobilien, Private Equity sowie Energie und Infrastruktur an. Zu den Kunden zählen zum einen institutionelle Anleger und zum anderen auch Privatkunden – so vertrieb die Hypovereinsbank mit ihrem Private Banking und Wealth Management die Produkte, die Wealthcap teilweise explizit als „Private-Banking-Fonds“ bewarb. Der Asset Manager ist seit über 35 Jahren am Markt tätig und hat nach eigenen Angaben über 170 Beteiligungen platziert. Das verwaltete Vermögen liegt bei etwa 10 Milliarden Euro, insgesamt arbeiten 235 Mitarbeiter an Standorten in München und Grünwald.
Kaum profitabel – Verkauf an deutsches Institut scheiterte knapp
Dennoch erzielte die Wealth Management Capital Holding GmbH, wie Wealthcap offiziell heißt, in den vergangenen Jahren – wenn überhaupt – nur schmale Gewinne. Schon 2020 entschied die Bank, die deutsche Asset-Management-Tochter verkaufen zu wollen – laut Medienberichten wollte der Unicredit-Konzern die Hypovereinsbank auf die Kerngeschäftsfelder verschlanken. Anfang 2022 stand Wealthcap laut Informationen von Bloomberg bereits kurz vor einem Verkauf. Interessiert war demnach ein Finanzinstitut handeln, das seinen Sitz in Deutschland hat.
Sie sind neugierig aufs Private Banking?
Im vergangenen Jahr hatte Wealthcap seine Geschäftsführung neu aufgestellt: Ingo Hartlief wurde zum Vorsitzenden der Geschäftsführung ernannt, außerdem rückte Johannes Seidl in das Führungsgremium auf. Komplettiert wird die Unternehmensleitung durch Frank Clemens, verantwortlich für Produkte und Kunden. Rainer Krütten und Sven Markus Schmitt schieden aus der Geschäftsführung aus.