Die Private Markets etablieren sich weiterhin als wichtiger Bestandteil institutioneller und zunehmend auch großer privater Portfolios – weil die Rendite vor dem Hintergrund des Anlagenotstands stimmt: Wer Anfang 2017 einen Dollar in Private Equity investiert hätte, der hätte nach einer Beispielrechnung des Asset Managers Hamilton Lane bereits Anfang 2021 sein Kapital auf 2,36 US-Dollar mehr als verdoppelt.
Am Aktienmärkt hätten Anleger dagegen 1,53 Dollar erhalten, bei Private Real Estate 1,42 und bei Private Credit 1,33 Dollar. Außerdem ist die durchschnittliche Rendite bei zwei- bis fünfjährigen Buyout-Fonds seit 2010 stark gestiegen. Während damals der Median für die Rendite noch zwischen 0 und 5 Prozent rangierte, lag er 2021 bei rund 25 Prozent. Bei Unternehmensbeteiligungen lässt Private Equity auf 15-Jahressicht die an den Börsen notierten Unternehmen in Sachen Rendite deutlich hinter sich, auch die Sharpe Ratio ist mit 0,66 deutlich besser als die des S&P 500 mit 0,43 und des Russell 3000 mit 0,45.
Asset Manager an den Private Markets beschaffen sich Rekordsummen
Für die Studie hat Hamilton Lane die eigene Datenbank und damit ein Anlagevermögen von mehr als 15 Billionen Dollar mit 50 Fondsjahrgängen und rund 45.000 Fonds ausgewertet. Die Mittelbeschaffung der Private-Markets-Fonds liegt demnach auf einem Rekordniveau, allein zwischen 2020 und 2021 stieg die Anlagesumme um 25 Prozent. Auch für das Jahr 2022 erwarten die Analysten von Hamilton Lane minimum 15 Buyout-Manager, die mindestens 15 Milliarden Dollar aufbringen können. Das ganze Volumen schätzen sie auf rund 300 Milliarden Dollar – 50 Prozent mehr als noch 2020.
Hinter den Private-Markets-Investoren stecken vor allem Pensionskassen mit einem leistungsorientiertem Modell, Staatsfods und zu mittlerweile 32 Prozent auch pirvate Anleger und Family Offices. Fast zwei Billionen US-Dollar an Vermögenswerten wurden im Jahr 2021 an den Privatmärkten von vermögenden Privatanlegern gehalten, der Großteil davon durch größere Family Offices und besonders vermögende Anleger aus dem UHNWI-Segment. Der Rest entfällt aus das HNWI-Segment.
Vermögende Privatanleger können die Private Markets bestimmen
Die Kundengruppen vermögender Privatanleger haben aber zunehmend das Potenzial, die Private Markets zu prägen. Würden ihre Neuanlagen auch nur um einen Prozent steigen, würde das den Umfang der Privatmärkte um satte 10 Prozent steigern. Die Analysten von Hamilton Lane führen in der Studie an, dass das HNWI-Segment über ein Vermögen von knapp 80 Millionen Dollar verfügt. Pensionsfonds weisen dagegen nur ein Vermögen von 56 Billionen Dollar auf, während der gesamte Wert der Private Markets auf 5,2 Billionen Dollar taxiert wird.
Für Investoren besonders wichtige Themenbereiche sind laut der Studienautoren:
- Investoren müssen deutlich strengere Kriterien bei der Kapitalverteilung anlegen und besser verstehen, wie Wertschöpfung generiert wird
- Fondsmanager werden strategischer vorgehen müssen, wenn es darum geht, wie viele Fonds sie auflegen und wie groß diese angelegt sein sollen
- Sowohl Fondsmanager als auch Investoren sollten ihr Investitionstempo sorgfältig prüfen und verfügbare Technologien und Informationen nutzen, um Bewegungen im Portfolio besser zu verstehen und angemessen reagieren zu können
Die Ergebnisse der Studie zeigen laut Ralph Aerni, Leiter für Kundenlösungen in Europa bei Hamilton Lane, noch genug „Opportunitäten für neue Kunden auf, die weitere Öffnung der Privatmärkte für sich zu nutzen und in diese Anlageklasse mit ihrem hohen Renditepotenzial einzusteigen.“