Silke Roth und Benjamin Fischer im Gespräch „Der Eltif fühlt sich ähnlich wie eine Aktie an“

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Zurück zur vorliegenden Zusammenarbeit zwischen Ihren Häusern. Welchen Investmentfokus hat der Blackrock Private Equity Opportunities Eltif?

Fischer: Über die Alternative-Investment-Plattform von Blackrock werden wir in etwa dreißig bis vierzig Unternehmen investieren. Wir folgen dabei schwerpunktmäßig einem Buy-out-Stil. Weil wir eine kürzere Investitionsperiode haben, wird die J-Kurve des Portfolios gegenüber herkömmlichen Private-Equity-Fonds etwas kürzer sein. Das Risikoprofil wird zwischen einem direkten Private-Equity-Fonds und einem Dachfonds liegen. Ersterer investiert in der Regel nur über zehn bis fünfzehn Unternehmen. Dachfonds-ähnlich ist, dass wir Transaktionen von verschiedenen Managern als Element im Eltif haben, und zwar weil wir bei Blackrock immer nur Co-Investments eingehen.

Also immer nur als Minderheitsbeteiligung?

Fischer: Richtig. Einige Beteiligungsinvestoren scheuen diese zwar, aber für uns ist das genau das Richtige, weil wir darüber auch die Diversifikation des Portfolios erhöhen. Für uns heißt es letztlich, dass wir zwei Due-Diligence-Prozesse durchführen, einerseits die des Unternehmens, andererseits die der Haupt-Investoren bei den Beteiligungen. Auch spielen Co-Investments für die Gebühren eine nicht unerhebliche Rolle: Ein typischer Co-Investment-Fonds verlangt normalerweise ein Prozent Managementgebühr und 10 Prozent Performance-Gebühr. Bei einem Direktfonds ist es jeweils das Doppelte. Das ist auch der Hauptgrund, warum viele institutionelle Anleger in der Regel im Co-Investment-Bereich investieren, ganz einfach um die Durchschnittskosten der Private-Equity-Portfolios zu verringern.

Roth: Für uns sind die beiden Aspekte Diversifikation und Gebührentransparenz natürlich auch von großer Bedeutung. So schauen wir, dass das Portfolio unserer Kunden auch über illiquide Anlagen risikogestreut ist.  Entsprechend ist ein Produkt geeignet, das bereits eine Diversifikation über Länder, Branchen und die Haupt-Investoren hat. Und das erhalten unsere Kunden im vorliegenden Fonds immerhin schon ab einer Anlagesumme von 125.000 Euro.

Wie lange ist eigentlich eine Zeichnungsfrist eines Eltifs?

Roth: Ein Eltif darf immer nur 18 Monate für den Vertrieb geöffnet sein. Bei der vorliegenden Kooperation lief die erste Zeichnungsfrist bis zum 5. Juli vergangenen Jahres. Der Asset Manager kann das Produkt aber auch immer vorher schließen.

Und die Gebühren?

Roth: Die Verwaltungsgebühr beträgt beim vorliegenden Produkt 1,5 Prozent pro Jahr, ähnlich wie bei einem aktiv gesteuerten Aktienfonds. Die Performance-Gebühr beträgt 10 Prozent bei einer Hurdle-Rate von 8 Prozent. Die Kosten sind also erfreulich transparent. Unsere Kunden wissen heute, welche Kosten über die nächsten zehn Jahre auf sie zukommen – auf den Punkt.

 


Über die Interviewten:

Silke Roth ist Leiterin Fund Solutions & Private Markets Deutschland im Wealth Management der Deutschen Bank. Die Leitungsaufgabe übernahm Sie 2018. Zuvor war sie bereits seit 2014 Produktspezialistin für Investmentfonds und Alternative Investments. Weitere Berufsstationen umfassen das institutionelle Geschäft der Deutschen Bank als auch Tätigkeiten bei der DZ Bank und der Bayerischen Landesbank.

Benjamin Fischer leitet das Blackrock-Team für strategische Kunden und Partnerschaften im deutschen Retail-Geschäft. Vor seinem Wechsel zu Blackrock im Jahr 2014 war der Diplom-Bankbetriebswirt im Asset Management der Commerzbank tätig.


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