Studie von Fondsconsult Diese defensiven Stiftungsfonds schneiden am besten ab

Der Büroturm Köln Triangel ist Sitz von Flossbach von Storch

Der Büroturm Köln Triangel ist Sitz von Flossbach von Storch: Der Stiftungsfonds der Kölner hat in der Fondsconsult-Studie besonders gut abgeschnitten. Foto: Imago Images / blickwinkel

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Die vergangenen zwölf Monate erwiesen sich nicht immer als leicht für die Anbieter von Stiftungsfonds und waren von einer anhaltend hohen Unsicherheit geprägt, etwa durch den Ukrainekrieg oder die regionale Bankenkrise in den USA. Fondsconsult hat in der zehnten Stiftungsfondsstudie untersucht, welche Auswirkungen dies auf 15 ausgewählte Stiftungsfonds hatte.

Mindestens drei Jahre Track Record 

Für die Studie wurden Publikumsfonds berücksichtigt, die einen Track Record von mindestens drei Jahren aufweisen können, deren maximale Aktienquote nicht über 35 Prozent liegt und die über ein Fondsvolumen von mehr als 50 Millionen Euro verfügen. Zudem wurde jeweils die ausschüttende Retail-Anteilsklasse für die Analyse herangezogen. Nicht berücksichtigt wurden Immobilienfonds oder reine Aktienfonds, die sich gezielt an Stiftungen richten.

Anhand dessen wurden Noten von 1,0 bis 4,0 verteilt, jeweils in unterschiedlichen qualitativen und quantitativen Punkten wie etwa Rendite, Sharpe Ration, Volatilität, Kostenstruktur oder Portfoliomanagement.

Flossbach von Storch vorn

In diesem Jahr gibt es mit der Gesamtnote 1,3 einen Gewinner: Den FvS Foundation Defensive SR
aus dem Hause Flossbach von Storch, welcher sich bereits in der Vorjahresstudie zu den Gewinnern zählte.

Auf Platz 2 mit einer Note von 1,7 liegt der Stiftungsfonds Spiekermann & CO, der sich vor allem durch die höchste Ausschüttungsrendite in der Studie auszeichnen konnte. Mit Abstufungen in der Nachkommastelle auf Platz 3 und dicht auf den Fersen mit ebenfalls der Note 1,7 liegt der
BKC Treuhand Portfolio I, der laut den Studienautoren zeige, dass sich strenge Nachhaltigkeitskriterien und gute Performance nicht ausschließen müssen.

Ebenfalls mit einer Gesamtnote von 1,7 wird der Commerzbank Stiftungsfonds Stabilität A bewertet, welcher in diesem Jahr nach einjähriger Pause erneut in den Kreis der Studienteilnehmer aufgenommen wurde und es direkt in die Top 5 geschafft hat.

Auf den Plätzen 5 bis 7 mit der Gesamtnote 2,0 und lediglich leichten Abstufungen in der Nachkommastelle folgen der Deka Stiftungen Balance CF, der Smart & Fair-Fonds
und der HAL Nachhaltigkeitsfonds Stiftungen IA. Erneut auf dem letzten Platz landet mit der Note 3,7 der Sarasin-Fairinvest-Universal-Fonds A, welcher sowohl quantitativ als auch qualitativ nicht überzeugen konnte.

Zinsanstieg und Kursverluste führen zu Mittelabflüssen

Insgesamt gab es Mittelabflüsse von 591 Millionen Euro, dies entspricht einem Minus von 4,1 Prozent. Im 3-Jahres-Durchschnitt der 15 Studienteilnehmer wurden im Mittel 1,67 Prozent Rendite ausgeschüttet. Neben den Ausschüttungsrenditen sind auch die laufenden Kosten der Fonds von Bedeutung. Der Mittelwert bei den Studienteilnehmern ist im Vergleich zum Vorjahr um über 0,1 Prozentpunkte gestiegen.

 

Als besonders problematisch hat sich laut den Studienautoren für viele mit Anleihen bestückte Stiftungsfonds der Zinsanstieg und die damit einhergehenden Kursverluste erwiesen. Als Reaktion haben einige Stiftungsfonds bereits Anleihen mit längeren Laufzeiten gekauft, um sich die höheren Zinsniveaus perspektivisch zu sichern. Allerdings verzeichneten viele dabei Kursverluste.

Ferner wird die prekäre Lage rund um die hohe Inflation und den schlechten konjunkturellen Aussichten skeptisch gesehen und so bereits in niedrige Aktienquoten und sicheren Anleihen investiert. 

Unterschiede in der Strategie

Die untersuchten Fonds unterscheiden sich teilweise stark in ihrer Philosophie und Ausrichtung. Mit Blick auf die Anlagebedürfnisse einer Stiftung werden häufig defensive Mischfondsprodukte bevorzugt – dies spiegelt sich in den für die Studie ausgewählten Produkten wider. Für eine bessere Vergleichbarkeit wurden offensivere Produkte ausgeschlossen.

Aktienseitig fällt auf, dass die Anbieter insgesamt im Schnitt nur circa 75 Prozent der maximalen Quote im Betrachtungszeitraum 2023 ausgeschöpft haben, wobei eine hohe Streuung zu beobachten ist, was zeigt, dass die Anbieter unterschiedliche Strategien fahren. Bei Betrachtung der Anleihenseite fällt auf, dass sich die Summe an A-Ratings zum Vorjahresstichpunkt mit knapp sieben Prozentpunkten stark erhöht hat.

Ausblick auf das nächste Jahr

Wo sich so gut wie alle Teilnehmer der Studie einig sind, ist der Trend hin zu noch mehr Nachhaltigkeit im Stiftungssegment. Implementierung von immer strengeren Nachhaltigkeitskriterien und Einführung neuer Regulierungsmaßnahmen werden weiter für einen noch größeren Fokus bezüglich ESG-Faktoren sorgen.

Die zum 1. Juli in Kraft getretenen Stiftungsrechtsreform erlaubt Vorständen, stärker kontrollierte Risiken einzugehen und das Vermögen gemäß der aktuellen Marktlage aktiver und offensiver zu bewirtschaften. Dies könnte die Nachfrage nach Stiftungsfonds mit höheren Aktienquoten steigern.

Eine große Herausforderung wird die Inflationsentwicklung. Die meisten Anbieter erwarten, dass die Inflationsrate langsam sinkt und dementsprechend die Zinsrate steigt, was jedoch zu einer Rezession führen kann. Aktienseitig rücken im Portfolio dividendenstarken Titeln und auf der Rentenseite Anleiheemittenten mit guter Bonität in den Fokus.


Auf der Webseite von Fondsconsult finden Sie die aktuelle Studie.

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