Auswertung und Umfrage So entwickeln sich Gehälter und Jobprofile im Private Wealth Management

Fünf der befragten Personalberater: Robert Zimmermann (o.l.), Heike Schwesinger (o.r.), Dražen Mario Odak (u.l.), Klaus Biermann (M.) und Thomas Vogl (u.r.).

Fünf der befragten Personalberater: Robert Zimmermann (o.l.), Heike Schwesinger (o.r.), Dražen Mario Odak (u.l.), Klaus Biermann (M.) und Thomas Vogl (u.r.). Foto: Schulthess Zimmermann & Jauch, Schwesinger & Cie, Stephan Unternehmens und Personalberatung, Biermann Neff, Carovus

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Mittlerweile ist es fast schon Tradition, dass die Redaktion des private banking magazins alle zwei Jahre Personalberater aus dem Dach-Raum kontaktiert, um auf Stimmen- und Datenfang zu gehen. Das Thema: der Personalmarkt für Vermögensverwalter, das Private Wealth Management und Family Offices. Schon in der Premierenausgabe im Jahr 2016 und im zweiten Aufschlag in 2018 sowie in der Hochzeit der Pandemie im Jahr 2020 entstanden daraus die Personalmarktumfragen des private banking magazins.

Und um diese Tradition fortzusetzen, haben auch Ende 2022 zehn Personalberaterinnen und -berater aus dem Dach-Raum ihre Einschätzungen abgegeben, Jobprofile verfasst und Gehaltsdaten geliefert. Auch wenn die Befragten teilweise in unterschiedlichen Segmenten des Private-Wealth-Markts unterwegs sind, erwarten alle von ihnen weiterhin Umwälzungen, Wechsel und Veränderungen.

 

Denn schon alleine wegen des demografischen Wandels verlassen viele Berater und Portfoliomanager in den kommenden Jahren den Markt und wechseln in den Ruhestand. Gleichzeitig ist die Konkurrenz in der Private-Wealth-Branche in Deutschland nach wie groß. Regionale Zuspitzungen an ohnehin schon umkämpften Standorten wie in Hamburg treffen auf die Wieder- oder Neueintritte von Anbietern wie der Credit Suisse, der SEB oder der Citibank. Das führt zu mehr Druck auf dem Personalmarkt – diesem Umstand stimmen quasi alle befragten Personalberaterinnen und -berater zu.

Das wirkt sich auch auf die Gehälter und Boni aus, für die das private banking magazin mit den Angaben der Personalberater minimale und maximale sowie durchschnittliche Gehaltsbänder berechnet hat. Im Vergleich zu den Minimal- und Maximalwerten für die Gehälter und Boni aus dem Jahr 2020 ist das Gehaltsvolumen, das ein Arbeitnehmer erwartet und ein Institut theoretisch zahlen muss, fast ausnahmslos und über alle Positionen sowie Senioritäten hinweg gestiegen – teilweise deutlich. Die Kombination aus erhöhter Inflationsrate und Druck auf dem Arbeitsmarkt wirkt sich hier sichtbar aus.

 

Nicht nur das Gehaltsvolumen bedeutet für die betroffenen Institute einen enormen Aufwand: Die Ansprüche von Kandidatinnen und Kandidaten haben sich nicht zuletzt wegen der Pandemie verändert, Homeoffice-Regelungen und flexiblere Arbeitsmodelle sind laut der befragten Personalberater fast schon unverzichtbar geworden.

Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten wird für Anbieter schwieriger

Eine Erhebung der Index Gruppe, die die Employer Branding Beratung exklusiv für das private banking magazin durchgeführt hat, zeigt, dass sich die Zahl der öffentlich ausgeschriebenen Stellen, in denen „Private Banking“ und/oder „Wealth Management“ im Titel auftauchten, von 2020 auf 2022 nahezu verdreifacht hat. Wurden 2020 noch 534 Stellen zwischen Januar und Dezember ausgeschrieben, waren es im vergangenen Jahr ganze 1.571.

Während sich die Zahl der offenen Positionen von 2020 auf 2022 also verdreifacht hat, gibt es bei Anzahl der Stellenanzeigen in diesem Zeitraum fast eine Vervierfachung. Heißt: Anzeigen für offene Stellen im Private Banking und Wealth Management werden auf immer mehr Kanälen gleichzeitig geschaltet.

 

Dieses enorme Wachstum ist zwar zum Teil auf eine generelle Professionalisierung des Recruitings von Finanzinstituten zurückzuführen, zeigt aber vor allem, dass Banken höhere Anstrengungen betreiben müssen, um qualifizierte Mitarbeiter zu finden – auch finanziell. Die Ausgaben für die Schaltung der Stellenanzeigen in Printmedien und Online-Jobbörsen haben sich laut Schätzungen (Grundlage sind Bruttoanzeigenpreise laut Mediadaten) von rund 660.000 Euro auf knapp 1,9 Millionen Euro erhöht.

Wichtige Faktoren in den Jobprofilen des Private-Wealth-Sektors

Die Anforderungen, die wiederum Institute an mögliche Kandidatinnen und Kandidaten haben, decken sich teilweise mit denen aus den Vorjahren. So nennen die Personalberater folgende Faktoren, die sich in den Jobprofilen widerspiegeln würden:

  • Umgang mit heterogeneren Kundengruppen
  • Ganzheitliches und generalistisches Denken
  • Fachliche Kompetenz (VWL, BWL, Produkte, Regulatorik)
  • Hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
  • Zusatzausbildungen in Bereichen wie ESG, CFP oder CFA
  • Digital- und Datenkompetenz

Die vollständigen Interviews mit den Personalberatern können Sie hier lesen.

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