Geno-Robo gewinnt Test Rasantes Wachstum des Robo-Marktes vorerst gestoppt

Ein Mann und eine Frau sitzen an einem Laptop: Das zuvor rasante Wachstum des verwalteten Vermögens von Robos ist vorerst gestoppt.

Ein Mann und eine Frau sitzen an einem Laptop: Das zuvor rasante Wachstum des verwalteten Vermögens von Robos ist vorerst gestoppt. Foto: IMAGO / Blue Jean Images

Im vergangenen Jahr vermeldeten die Analysten von Fondsconsult Erfreuliches vom Robo-Markt: Das verwaltete Vermögen der digitalen Vermögensverwalter hatte sich innerhalb eines Jahres auf fast 12 Milliarden Euro verdoppelt. Nun ist aber vorerst Ernüchterung angesagt: Anstatt von Verdopplungen gibt es ein Jahr später einen Rückgang in Milliardenhöhe zu vermelden. Auf 10,5 Milliarden Euro ist das verwaltete Vermögen des Robo-Marktes zurückgegangen.

Ursächlich dafür ist natürlich vor allem das schwierige Kapitalmarktjahr 2022. Aber: Auch leichte Volumensrückgänge werden in der diesjährigen Robo-Advisor-Studie von Fondsconsult als Grund für den einigermaßen abrupten Umschwung am Markt für digitale Vermögensverwalter angeführt. Eine gewisse Robo-Konsolidierung, so scheint es, ist am Markt weiterhin zu erkennen. Zudem habe sich der Trubel um den Trend der nachhaltigen Vermögensanlage etwas beruhigt, urteilen die Analysten, die insgesamt 21 Anbieter untersuchten.

 

Auffällig ist: Noch immer und wie in den Vorjahren variieren die Kostenniveaus der unterschiedlichen Anbieter sehr stark. Günstigster Anbieter ist Raisin Invest, der Robo bietet seine digitale Vermögensverwaltung bereits ab einer Kostenquote von 48 Basispunkten an. Deutlich höher ist die Kostenquote beim teuersten Anbieter: Vividam verlangt eine Gebühr von 2,68 Prozent pro Jahr. Zudem weisen die Studienautoren darauf hin, dass auch der mit dem
Management der Strategien verbundene Aufwand stark variiert.

Genossenschaftlicher Gesamtsieger, sechs Anbieter mit Bestnote

Teil der Studie ist zudem eine quantitative und eine qualitative Analyse der Anbieter. Bei Letzterer bewerten die Studienautoren die Gesellschaft, das Portfolio- und Risikomanagement, die Anlegerprofilierung sowie die Kostenstruktur. Gesamtsieger der qualitativen Untersuchung mit einer Bestnote von 1,0 wurde Quirion, die digitale Vermögensverwaltung der Quirin Privatbank. Quirion war zudem der einzige Anleger, der die Bestnote erreichen konnte – insgesamt merken die Studienautoren aber an, dass sich die Branche professionalisiert. Die Ergebnisse in den einzelnen Kategorien glichen sich im Vergleich zum Vorjahr mehr und mehr an.

 

Bei der quantitativen Analyse wurden die Strategien im Jahres- und Dreijahres-Zeitraum hinsichtlich ihrer Wertentwicklung analysiert, auch das dafür eingegangene Risiko wurde analysiert. Mit Solidvest und Minveo erhielten zwei Vorjahressieger die Bestnote von 1,3. Neueinsteiger Inno Invest erhält in der quantitativen Auswertung ebenfalls die Bestnote.

Aus den qualitativen und den quantitativen Ergebnissen errechneten die Analysten dann eine Gesamtnote, wobei beide Auswertungen jeweils zur Hälfte in die Bewertung mit einflossen. Der Gesamtsieger kommt diesmal aus dem genossenschaftlichen Bankensektor: Visualvest ist die digitale Vermögensverwaltung von Union Investment und erzielte mit 1,7 die beste Gesamtnote in der Studie. Nur knapp dahinter liegen die Vorjahresgewinner Minveo und Solidvest, die ebenfalls eine Bewertung von 1,7 erzielten. Neu in der Kategorie der Bestnote in diesem Jahr waren zudem Quirion, Bevestor und Ginmon.

Die vollständige Studie – inklusive detaillierter Analyse der einzelnen Robos – kann bei Fondsconsult bestellt werden.  

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