Privatkundengeschäft Deutsche Bank legt Private Banking und Wealth Management zusammen

Claudio de Sanctis wird ab November die Privatkundenbank der Deutschen Bank leiten.

Claudio de Sanctis strukturiert das Privatkundengeschäft der Deutschen Bank um: Das Private Banking und Wealth Management in Deutschland rücken künftig zusammen. Foto: Deutsche Bank

Die Deutsche Bank strukturiert ab dem 20. Juli ihr Privatkundengeschäft um. Das gab Claudio de Sanctis, seit Anfang Juli neuer Privatkundenvorstand des größten deutschen Bankinstituts, in einer internen Mitteilung bekannt, die der Redaktion des private banking magazins vorliegt. Über die Neuaufstellung innerhalb der Deutschen Bank berichtete unter anderem auch das Handelsblatt. Und: Die Neuerungen betreffen unter anderem das Private Banking und Wealth Management.

Private Banking und Wealth Management rücken zusammen – Stoy übernimmt

Konkret sollen demnach die deutsche Privatkundenbank und die Internationale Privatkundenbank des Instituts – die de Sanctis vor seiner Ernennung in den Vorstand leitete – künftig gemeinsam organisiert werden. Während das Private Banking in der alten Struktur in der Privatkundenbank Deutschland angesiedelt war, zählte das hiesige Wealth Management zur Internationalen Privatkundenbank. Nun rücken die beiden bisher durch die Organisationsstruktur klar getrennten Segmente unter dem Namen Wealth Management und Private Banking Deutschland zusammen, vermögende deutsche Kunden mit einem erhöhten Beratungsbedarf sollen so zentral beraten werden. 

Die Verantwortung für das Segment in der Führungsebene unter de Sanctis soll künftig Lars Stoy übernehmen, der bisher die deutsche Privatkundenbank leitete. Stoy verantwortet zudem vorerst auch das Segment Personal Banking aus der früheren deutschen Privatkundenbank – also das klassische Massengeschäft mit Privatkunden, die im Wesentlichen klassische Kontofunktionen nutzen. Dazu zählt auch das integrierte Geschäft der Postbank. Für die Position ist die Bank allerdings auf der Suche nach einem Nachfolger, der an Stoy berichten soll.

 

Die Deutsche Bank betonte zudem in der Mitteilung, dass sie für UHNW- und HNW-Kunden weiterhin mit der Marke Wealth Management Germany auftreten wolle. Nahe liegt deshalb, dass Frank Schriever, der das hiesige Geschäft mit diesen vermögenden Kunden seit 2019 leitet, auch weiterhin die Verantwortung für das Wealth Management behält. Auch die Struktur mit Anke Sahlén als Leiterin der Region Nord-Nordwest und Stefanie Rühl-Hoffmann als Leiterin der Region Mitte-Süd bleibt vorerst bestehen. Wie die Segmentierung der Kundengruppen innerhalb des fusionierten Private Banking und Wealth Management vorgenommen wird, ist dagegen bisher nicht klar. Ein Sprecher bestätigte gegenüber dieser Redaktion aber, dass das Mindestvolumen der Vermögen im Private Banking im niedrigen sechsstelligen Bereich liegen soll. Kunden darunter werden dann im Personal Banking Deutschland beraten.

Insgesamt fünf Marktbereiche im Privatkundengeschäft

Im Zuge der Umstrukturierung sollen Doppelstrukturen obsolet werden: Während bisher ein Führungsgremium unter dem Vorstand und jeweils noch eines für die deutsche und die Internationale Privatkundenbank mit laut Handelsblatt insgesamt 42 Führungskräften bestand, soll jetzt eine globale Führungsebene das gesamte Privatkundengeschäft verantworten. Diesem Komitee gehören laut Handelsblatt dann nur noch 20 Führungskräfte an. Die Posten auf den oberen und mittleren Führungsrängen würden also um mehr als ein Drittel sinken, heißt es weiter. Bisher getrennte Aufgaben wie „Produktentwicklung, Organisation oder Steuerung“ sollen künftig zentral abgewickelt werden. 

Neben dem Wealth Management und Private Banking Deutschland und dem Personal Banking Deutschland wird das Privatkundengeschäft in drei weitere Marktbereiche aufgeteilt: Marco Pagliara führt die Private Bank in den Schwellenländern, Inigo Martos in Italien, Spanien und Belgien sowie Arjun Nagarkatti in den USA und Zentraleuropa. Letzterer soll unter anderem auch die Vernetzung der regionalen Buchungszentren in den USA, Großbritannien, Luxemburg und der Schweiz ausbauen. Christian Nolting bleibt Investmentchef der Privatkundenbank, während Alessandro Caironi die Gesamtverantwortung für Produkte und Dienstleistungen der Privatkundenbank übernimmt.

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