Geschäftsergebnisse 2022 Deutsche Bank wächst im heimischen Wealth Management

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Geschäftsergebnisse 2022
Deutsche Bank wächst im heimischen Wealth Management
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Hauptsitz der Deutschen Bank in Frankfurt

Hauptsitz der Deutschen Bank in Frankfurt: Das Geldinstitut hat seine Geschäftszahlen für 2022 präsentiert. Foto: imago images/Political-Moments

Der Konzernumbau der Deutschen Bank trägt Früchte. Am Donnerstag hat die Deutsche Bank die Ergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2022 veröffentlicht – mit dem höchsten Gewinn seit 15 Jahren. Zu den wichtigsten Wachstumstreibern gehört die Privatkundenbank.

Mit einem Vorsteuergewinn von 2 Milliarden Euro hat sich das Ergebnis der Privatkundenbank im Vergleich zum Vorjahr (355 Millionen Euro) mehr als verfünffacht. Die Internationale Privatkundenbank (IPB) – zu der auch das Wealth Management in Deutschland gehört – verzeichnete für das Gesamtjahr Erträge in Höhe von 3,8 Milliarden Euro, 19 Prozent mehr als im Vorjahr und ein Anstieg von 9 Prozent bereinigt um Sondereffekte. Das Wachstum sei besonders auf den Zufluss von Netto-Neugeldern zurückzuführen, die um 30 Prozent stiegen.

Frank Schriever: „Wollen Marktführerschaft in Deutschland ausbauen“

„Die heute veröffentlichten Ergebnisse unserer Bank zeigen, dass wir auf einem soliden Fundament stehen“, kommentierte Frank Schriever, Leiter Wealth Management Deutschland. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir im Wealth Management in Deutschland das dritte Jahr in Folge ein Ertragswachstum über Plan erreicht haben und sind entschlossen, unsere Marktführerschaft in den kommenden Jahren weiter auszubauen.“

Das Wachstum im Geschäft mit vermögenden Kunden ist nicht zuletzt auf einen personellen Ausbau zurückzuführen. Global stellte die Deutsche Bank in der Internationalen Privatkundenbank mehr als 150 Kundenbetreuerinnen und -Betreuer in 2022 ein. „Die Investitionen in die Einstellung von Kundenbetreuern haben sich positiv auf die Erträge ausgewirkt und zu einer starken Dynamik in der Neukundengewinnung geführt, sodass wir nun zwölf Quartale in Folge positive Nettozuflüsse aufweisen“, teilte eine Deutsche-Bank-Sprecherin auf Anfrage mit.

 

Deutsche Bank will Personalabbau fortsetzen

Im vierten Quartal 2022 erwirtschaftete die IPB Erträge in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Rechnet man Sondereffekte wie den Gewinn aus dem Verkauf des Finanzberaternetzes in Italien heraus sowie die Sal. Oppenheim-Abwicklung, beträgt der Anstieg 10 Prozent. Zudem erzielte die IPB in diesem Zeitraum Netto-Zuflüsse an Assets under Management in Höhe von 4 Milliarden Euro, darunter 3 Milliarden Euro in Anlageprodukten.

Trotz bestem Ergebnis seit Beginn der Finanzkrise 2008 bereitet die Deutsche Bank weitere Stellenstreichungen vor. Das kündigte der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing auf der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag an. Um die Kostenziele in einem inflationären Umfeld zu erreichen, müssten Sparbemühungen verdoppelt werden, einschließlich des Abbaus von Arbeitsplätzen. Als einen Bereich, in dem es zu Kürzungen kommen werde, nannte Sewing das klassische Privatkundengeschäft in Deutschland.

DWS legt negatives Jahresergebnis vor

Konzernweit erzielte die Deutsche Bank 2022 den höchsten Gewinn seit 2007 vor und nach Steuern, mit einem Anstieg des Vorsteuergewinns um 65 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Negativ fielen hingegen die Zahlen in der Vermögensverwaltung aus: In diesem Geschäftsbereich sanken die Erträge im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr zogen Anleger 19,9 Milliarden Euro an Geldern aus Produkten der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS ab.

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