Laut einer Recherche von Finance Forward und Finanz-Szene übernimmt die Kryptobörse Bitmex nun doch nicht das Bankhaus von der Heydt. Eigentlich wollte Bitmex durch die Übernahme ein voll regulierter Anlaufpunkt für Kryptoprodukte werden, nun ist dieser Plan erstmal hinfällig. Die Hintergründe für den Rückzieher sind bisher nicht bekannt, Vertreter der Unternehmen wollten sich gegenüber den beiden Medien nicht äußern.
Medien spekulieren über Probleme mit der Finanzaufsicht Bafin
Anfang des Jahres hatte Bitmex öffentlich bekanntgegeben, das deutsche Bankhaus übernehmen zu wollen. Bitmex-Chef Alexander Höptner wünschte sich ein „reguliertes Powerhouse für Krypto-Produkte im Herzen Europas“ – einzig die Zustimmung der Bafin stand damals noch aus. Nach der Absage des Deal stellt sich laut Finanz-Szene und Finance Forward „die Frage, ob möglicherweise die Finanzaufsicht Bafin etwas damit zu tun hatte“.
Die Übernahme wäre eine Art Novum gewesen: Bisher fielen Kryptounternehmen nicht mit dem Kauf regulierter Bankhäuser auf. Einzig die britische BCB Group strebt ein ähnliches Vorgehen an: Sie gab Ende des vergangenen Jahres bekannt, die Hamburger Sutor Bank übernehmen zu wollen. Mit der Beteiligung an dem Geldhaus will das Unternehmen Krypto-Banking-Dienstleistungen in das eigene Geschäft integrieren, die Banklizenz von Sutor ist dafür der erste Schritt.
Die Sutor Bank ging wie das Bankhaus von der Heydt in der Vergangenheit einige Kooperationen innerhalb der Blockchain- und Kryptoszene ein. So holte sich von der Heydt das Blockchain-Technologieunternehmen Blocksize als Partner an Boot und verwahrt außerdem digitale Assets der Warburg Bank. Auch Planungen für eine eigene Kryptowährung gab es zwischenzeitlich.