Fondsanalyse deluxe, Teil 15 Am Anfang steht das Basis-Investment

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Ein gesondertes Team, die sogenannte Portfolio Strategy Group, kümmert sich um die Vermeidung der oben erwähnten Schönheitsfehler beziehungsweise Portfolioparameter aus einer Top-down-Perspektive, die als eine Orientierung für die Portfoliomanager zu verstehen sind. Für die optimale Bestimmung der wichtigsten Portfolioparameter greift dieses Team auf die Schlussfolgerungen aus eingereichten Research-Berichten zurück.

Innerhalb dieses Rahmens können die Entscheidungsträger ihre taktischen Positionierungen vornehmen und Investmententscheidungen treffen, die auf einer Auswahl von Investmentideen beruhen und von den hausinternen Analysten (Bottom-up), vom Strategie-Research (Top-down) oder von den Händlern (Markt) stammen. Somit konstruieren die Verantwortungsträger ihre individuellen Portfolios unter Beachtung der implementierten Strategie, der Risikopositionierung und der Wahrnehmung von Marktopportunitäten.

Nach der Portfoliokonstruktion achtet ein Investment-Komitee nicht nur auf eine hohe Kontinuität und Disziplin in der Umsetzung, sondern auch auf die Koordination und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Investmentexperten. Obligatorisch in diesem Prozess ist die Reflexion der erzielten Ergebnisse mit den Entscheidungsträgern in einem monatlichen Turnus.

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Quelle: Morningstar

Risikomanagement: Losgelöst davon erfolgen standardmäßig ein monatlicher Rückblick und ein Risiko-Monitoring, in dem die Asset Allocation, Risikopositionierung, die Portfolio-Charakteristika und die Ergebnisse der Strategie sowie die individuellen Positionierungen von einem Investment-Spezialist und Risikoanalyst mit dem jeweiligen Entscheidungsträger begutachtet werden. Untermauert wird das Ganze durch eine umfassende Risikoanalyse, die nicht nur den Tracking Error und Szenario-Analysen bereitstellt, sondern auch eine Risiko-Faktor-Analyse, um die ursprünglichen Risikoquellen beziehungsweisechancen im Portfolio zu verstehen.

ESG: Das Thema Nachhaltigkeit nimmt bei Capital Group einen hohen Stellenwert ein und ist fest über drei eng miteinander verwobenen Komponenten im Investmentprozess verwurzelt. Für die Research-Standards identifizieren Sektor-Spezialisten die wichtigsten ESG-Themen. Die mehrstufigen Kontrollprozesse erkennen Probleme, die dann von den Analysten genauer untersucht werden. Im Rahmen eines aktiven Engagements erfolgt ein Dialog mit den Führungsspitzen von Unternehmen und ist für die Capital Group wichtiger als ein simpler Ausschluss.


Über den Autor:

Andreas Weingärtner ist Senior-Investment-Consultant bei einer großen Kapitalverwaltungsgesellschaft aus Deutschland und dort für die Fondsanalyse zuständig. Zuvor war er von 2007 bis 2015 bei der LBBW in ähnlicher Funktion tätig.

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