Neuer Service V-Bank bietet Kunden Krypto-Investments an

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V-Bank bietet Kunden Krypto-Investments an
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Stefan Lettmeier, Produktionsvorstand der V-Bank.

Stefan Lettmeier, Produktionsvorstand der V-Bank: „Um Kryptowährungen ist es zuletzt ruhiger geworden, doch das technologische Potential für effizientere Anwendungen im Wealth Management, die auf der Blockchain basieren, ist ungebrochen.“ Foto: V-Bank

Kunden der V-Bank sollen ab sofort auch Kryptotransaktionen über ihre dort laufenden Depots abwickeln können. Das teilt die Münchner Bank mit, die sich auf die Kundenklientel unabhängige Vermögensverwalter und Family Offices fokussiert. Erste Testtransaktionen der Kryptowährungen Bitcoin und Ether habe man bereits durchgeführt. Bei dem neuen Angebot arbeitet die V-Bank mit den auf Kryptodienstleistungen spezialisierten Unternehmen Tangany, Fireblocks, B4C Markets B.V. und Trever zusammen.  

Perspektivisch will die V-Bank auch selbst zum Kryptoverwahrer werden – eine entsprechende Lizenz bei der Bafin habe man bereits beantragt, teilen die Münchner mit.

Krypto-Bereich hat strategische Bedeutung 

Der Bereich der digitalen Vermögenswerte hat für die V-Bank nach eigenen Angaben strategische Bedeutung. „Um Kryptowährungen ist es zuletzt ruhiger geworden, doch das technologische Potential für effizientere Anwendungen im Wealth Management, die auf der Blockchain basieren, ist ungebrochen“, sagt Produktions-Vorstand Stefan Lettmeier. Die Blockchain-Technologie werde zahlreiche Bereiche der Finanzindustrie dauerhaft verändern, etwa die Abläufe bei der Auflegung und Abwicklung von Wertpapieren. „Hier wollen wir für unsere Kunden an der Spitze der Bewegung stehen“, gibt Lettmeier als Leitlinie aus.

 

Mit der Lizenzierung als Kryptoverwahrstelle plant die V-Bank, in Zukunft alle Schritte rund um Beschaffung und Verwahrung aus einer Hand bieten zu können – für klassische wie auch digitale Wertpapiere. „Perspektivisch wollen wir alle digitalisierten Werte für unsere Kunden verwahren und handelbar machen. Das umfasst als nächste Schritte elektronische Wertpapiere und weitere tokenisierte Assets“, sagt Lettmeier.

Der neue Service soll allen Kunden ohne komplizierte Anmeldeverfahren oder Verifizierung bei externen Stellen unmittelbar zugänglich sein. Interessenten müssten vor Handelsstart auch kein Geld auf ein etwaiges Verrechnungskonto überweisen, heißt es von der V-Bank.

Regulierter Rahmen 

Die Münchner betonen, dass man sich mit dem Angebot im gesetzlich abgesteckten und regulierten Rahmen bewege. Bei der Umsetzung hätten neben den genannten Partnerunternehmen auch das Blockchain-Fintech Bitbond, die Rechtsanwaltskanzlei DRRP und Wirtschaftsprüfer mitgewirkt. Krypto-Verwahrer Tangany, auf den die V-Bank einstweilen zurückgreifen will, verfüge über eine eigene Bafin-Lizenz als Kryptoverwahrer. Dieses Partner-Netzwerk solle künftig nun auch den V-Bank-Kunden zur Verfügung stehen, stellt man bei der Depotbank in Aussicht.

 

Dass die Münchner so deutlich auf den gesetzlichen Rahmen verweisen, dürfte unter anderem auch jüngsten Erschütterungen am Kryptomarkt geschuldet sein: Die US-Wertpapieraufsicht SEC hat die bekannten Kryptobörsen Binance und Coinbase angeklagt, Leistungen ohne die dafür nötige Lizenz zu erbringen. Dabei geht es zwar um Handel am US-Markt. Allerdings schlagen sich schlechte Nachrichten innerhalb der Kryptowelt üblicherweise schnell auch auf das allgemeine Vertrauen in den Bereich als Ganzes nieder.

Bei der V-Bank geht man davon aus, dass der neue Service bei den Kunden gut ankommen dürfte. Eine Umfrage des Instituts für Vermögensverwaltung (InVV) an der TH Aschaffenburg habe 2022 ergeben, dass bereits 15 Prozent der befragten unabhängigen Vermögensverwalter für ihre Kunden in Kryptowährungen investierten. Weitere 15 Prozent hätten das perspektivisch vor. 

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