Studie des InVV Vermögensverwalter setzen zunehmend aufs Hybridmodell

Computer-Tastatur

Computer-Tastatur: Unabhängige Vermögensverwalter wollen ihr Geschäft digitaler ausrichten. Foto: imago images / NurPhoto

Digitale Hilfen sind willkommen, sie sollen jedoch keinesfalls den persönlichen Kontakt zwischen Vermögensverwalter und Kunden ersetzen. Das ist eine Erkenntnis aus einer Studie, die das Institut für Vermögensverwaltung (InVV) durchgeführt hat. Das InVV ist an der Technischen Hochschule Aschaffenburg ansässig. Einmal pro Jahr messen Wissenschaftler um Professor Hartwig Webersinke die neusten Entwicklungen der Branche.

 

 

Für die jüngste Erhebung wurden 148 unabhängige Vermögensverwaltungen befragt – rund 40 Prozent aller hiesigen Häuser, wie man beim InVV schätzt.

Demnach steht das Thema Digitalisierung bei den Vermögensverwaltern weit oben auf der Tagesordnung: Mittlerweile wollen mehr als die Hälfte (53 Prozent) über ein digitales Onboarding-Tool Neukunden gewinnen. Im vergangenen Jahr planten das erst knapp 30 Prozent.

Jedes dritte Haus (34 Prozent) will seinen Kunden zusätzlich zum persönlichen Geschäft außerdem auch eine digitale Vermögensverwaltung bieten – ein deutlicher Anstieg vom Niveau des vergangenen Jahres, als das erst 20 Prozent planten. Ebenfalls gestiegen ist der Anteil jener Vermögensverwalter, die eine eigene App oder auch Webinare für Kunden veranstalten wollten. In der jüngsten Studie sagten dies 21 beziehungsweise 29 Prozent – eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr, stellt man beim InVV fest.

Keine Konkurrenz durchs Robos befürchet

Der Vorsitzende des Branchenverbands Verband unabhängiger Vermögensverwalter (VuV), Andreas Grünewald, zeigt sich angesichts dieser Ergebnisse erfreut: „Die unabhängigen Vermögensverwalter haben verstanden, die Vorteile der digitalen Welt zu nutzen und weiterhin der persönliche Ansprechpartner für ihre Kunden zu bleiben.“

Das Digitale soll keinesfalls das Persönliche im Umgang mit Kunden ersetzen. Dass man sich darüber in der Branche einige ist, beweist eine weitere Erkenntnis aus der InVV-Studie: Kein einziger der befragten Vermögensverwalter sieht sein Geschäft durch Robo-Advisors, Anbieter Computer-gesteuerten Anlagemanagements, bedroht. Studienleiter Webersinke spricht mit Blick auf das hybride Beratungsmodell von einer „Kombination des Besten aus analoger und digitaler Welt“.  

Das InVV führt seine jährlichen Umfragen unter bankenunabhängigen Vermögensverwaltungen seit 2014 durch. Finanziert wird das Institut durch die auf Vermögensverwalter spezialisierte Depotbank V-Bank.

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