Überschaubare Risiken Münchner-Rück-Tochter finanziert Autobahnausbau

Eine Baustelle an der A3 zwischen Frankfurt und Nürnberg: Mehrere Banken finanzieren den Ausbau eines Abschnitts der vielbefahrenen Trasse.

Eine Baustelle an der A3 zwischen Frankfurt und Nürnberg: Mehrere Banken finanzieren den Ausbau eines Abschnitts der vielbefahrenen Trasse. Foto: imago images / Manfred Segerer

Eine Gruppe deutscher und ausländischer Geldgeber finanziert den Ausbau der Bundesautobahn 3 (A3) zwischen Würzburg und Erlangen. Den Abschnitt passieren täglich rund 90.000 Fahrzeuge; nach Einschätzung der Bundesregierung steigt das Verkehrsaufkommen weiter und wächst bis 2025 auf weit über 100.000 Fahrzeuge pro Tag. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt kommentiert: „Wir wollen dieses Verkehrswachstum abrufen und damit mehr Mobilität ermöglichen. Deshalb haben wir für die A3 ein umfassendes Infrastruktur-Upgrade gestartet und bauen die Strecke zwischen Frankfurt und Nürnberg durchgehend sechsstreifig aus“.

In das 76 Kilometer Teilstück zwischen den Autobahnkreuzen Biebelried und Fürth/Erlangen investiert der Bund 2,4 Milliarden Euro und arbeitet mit den Partnern aus der Privatwirtschaft zusammen. Den Zuschlag für die Umsetzung des bislang größten Autobahnprojektes in Deutschland, das mit Hilfe einer solchen öffentlich-privaten Partnerschaft vorangetrieben wird, hatte das französische Unternehmen Eiffage gemeinsam mit der deutschen Johann Bunte Bauunternehmung aus Papenburg erhalten. Bei diesem Projekt nach dem sogenannten Verfügbarkeitsmodell leistet der Bund Zahlungen an den privaten Auftragnehmer gemäß der Verfügbarkeit der Fahrspuren. Je besser der Verkehr fließt, umso mehr zahlt der Bund. 

Mitglieder des Finanzierungskonsortiums sind neben der staatseigenen KfW IPEX-Bank auch die Europäische Investitionsbank (EIB), Deka Bank, DZ Bank, Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sowie die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Ebenfalls an Bord sind Munich Ergo Asset Management (Meag) und der japanische Finanzkonzern Mitsubishi UFJ. Der Meag kommt bei der Finanzierung des milliardenschweren Infrastrukturvorhabens eine besondere Rolle zu. Der Vermögensverwalter der Münchner Rückversicherung – der bereits über Erfahrungen in der Finanzierung von Schnellstraßen verfügt – trägt gemeinsam mit der KfW IPEX-Bank 340 Millionen Euro zum Gesamtfinanzierungsvolumen von rund 1,2 Milliarden Euro bei.

Holger Kerzel, Geschäftsführer der Meag, kommentiert: „Auch in allgemein unsicheren Zeiten halten wir an unserem Fahrplan zum Ausbau unserer Infrastrukturfinanzierungen fest und sind ein zuverlässiger Kooperations- und Projektpartner bei der Bereitstellung langfristiger Finanzierungen.“ Für die Kunden der Meag sei die Finanzierung von Projekten im Rahmen öffentlich-privater Partnerschaft eine gute Anlagemöglichkeit. Die Risiken seien aufgrund des Verfügbarkeitsmodells überschaubar, die Rendite sei langfristig auskömmlich.

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