Abschied von der Börse Rothschild-Rückzug beginnt

Logo von Rothschild & Co. auf einem Smartphone

Logo von Rothschild & Co. auf einem Smartphone: Von der Börse wird das Logo künftig verschwinden – der Rückzug vom öffentlichen Markt hat begonnen. Foto: IMAGO / Zoonar

Der Börsenrückzug von Rothschild & Co. ist eingeleitet: Am Montag, den 24. Juli, hat die Familienholding der Rothschilds ihr öffentliches Kaufangebot gestartet. Das Kaufangebot ist auf der Internetseite von Rothschild & Co. einzusehen. Concordia, wie die Holding heißt, unterbreitete den Aktionären demnach ein Angebot von 38,60 Euro pro Anteilsschein. Dazu kommt eine ordentliche Dividende in Höhe von 1,40 Euro sowie eine Sonderausschüttung von 8,00 Euro – was am Ende zu einem Gesamtpreis von 48 Euro pro Aktie führt. Das Angebot läuft bis zum 8. September dieses Jahres.

Familienholding Concordia soll Mehrheit übernehmen

Die Aktie von Rothschild & Co notierte am Montagabend bei einem Preis von 38,65 Euro. Wenn die Minderheitsaktionäre am Ende des Angebotszeitraums im September weniger als 10 Prozent des Kapitals und der Stimmrechte erhalten, wird die Börsennotierung mittels Squeeze-out beendet. Bereits am 4. Juli hatte auch der Aufsichtsrat von Rothschild & Co. eine Mitteilung, in der die Mitglieder klarstellten, dass der Rückzug von der Börse im Interesse der Traditionsbank, seiner Mitarbeiter und seiner Eigner sei.

Die Rothschild-Familie hatte bereits im Februar bekannt gegeben, dass man die Bank von der Börse nehmen wolle. Damals hielt die Familienholding Concordia 39 Prozent des Aktienkapitals und 47,5 Prozent der Stimmrechte. Kein Geschäftsbereich der Rothschild-&-Co-Gruppe benötige Zugang zu Kapital von den Aktienmärkten, zudem sei ein direktes Eigentum am Konzern besser als eine Börsennotierung geeignet, da sich jeder Bereich besser anhand der langfristigen Ergebnisse als anhand kurzfristiger Erträge bewerten lasse, schreibt Concordia in einer Erklärung.

 

Die Traditionsbank mit Sitz in Paris entstand aus einem Eisenbahnunternehmen heraus, das der französische Zwei der Rothschild-Familie nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges übernahm. Zwischenzeitlich trat die Holding unter dem Namen Paris Orléans auf, im Jahr 2015 benannte sich das Unternehmen dann in Rothschild & Co. um – was beim Rothschild-Familienzweig, der zum Asset Manager Edmond de Rothschild gehört, wegen der Namensähnlichkeit nicht besonders gut ankam. Die Bank ist mit den Geschäftsbereichen Global Advisory, Asset Management, Marchant Banking sowie Wealth Management aktiv – in Deutschland berät die Bank an den Standorten Düsseldorf und Frankfurt vermögende Kunden im Wealth Management. Geleitet wird das Geschäft hierzulande von Henrik Herr.

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