Megafusion abgeblasen Aon kauft Willis Towers Watson nun doch nicht

Das Beratungshaus Aon will seinen Rivalen Willis Towers Watson nun doch nicht übernehmen. In einer Pflichtmitteilung an seine Aktionäre bestätigte das Unternehmen am Dienstag zwar zunächst, dass es in einer frühen Verhandlungsphase mit Willis Towers Watson stehe. Man erwäge einen Zusammenschluss, die Bewertung einer möglichen Transaktion befinde sich in einer Vorbereitungsphase, hieß es. Doch am Mittwoch vermeldete Aon, dass es die Übernahme nun nicht mehr anstrebe.  

An der Börse stiegen die Aktien von Willis Towers Watson am gestrigen Dienstag um gut 5 Prozent auf 182 US-Dollar. Damit kommt das zwischenzeitliche Übernahmeziel auf einen Börsenwert von 23,5 Milliarden US-Dollar. Rivale Aon ist noch wertvoller und kommt auf 37,7 Milliarden US-Dollar. Die Anleger sahen den möglichen Milliardenzukauf allerdings skeptisch. Aon-Aktien verloren zuletzt etwa 8 Prozent an Wert auf rund 157 US-Dollar. Auch Kunden hätten ein mögliches Zusammengehen der Unternehmen kritisch gesehen. 

Ob der Deal zustande kommt, war zu dem Zeitpunkt offen. Dagegen spreche laut der „Börsen-Zeitung“ unter anderem die große Überlappung der Makleraktivitäten. Dafür spreche, dass Aon unter seinem Chef Gregory C. Case dann eindeutig die Nummer eins in der Welt würde. 

Aon entstand 1982 aus der Fusion der US-amerikanischen Versicherungsunternehmen Ryan Insurance Group und Combined International Corporation. 2010 übernahm die Gruppe den damaligen Wettbewerber Hewitt Associates für 4,9 Milliarden Dollar. Heute ist Aon ein globales Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen, das sich den Themen Risiko, Altersversorgung, Mitarbeiterentwicklung und Gesundheit widmet, und beschäftigt 50.000 Angestellte in 120 Ländern. 

Willis Towers Watson wiederum zählt sich zu den weltweit führenden Unternehmen in den Bereichen Advisory, Broking und Solutions. Die Wurzeln des Konzerns reichen bis in das Jahr 1828 zurück – heute beschäftigt Willis Towers Watson mehr als 45.000 Mitarbeitern in über 140 Ländern.

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